John Häfelfinger, CEO der BLKB, sagt: «Die operativen Haupttreiber unseres Kerngeschäfts entwickelten sich in einem von grosser Unsicherheit geprägten Umfeld gut. Das Geschäftsvolumen, also Neugelder unserer Kundschaft sowie Hypotheken, nahm deutlich zu. Erfreulich ist, dass sich dieses Wachstum auf der Ertragsseite niederschlug. Gleichzeitig erhöhten wir unsere Risikovorsorge aufgrund der geringen Visibilität bei der Beurteilung der COVID-19-Auswirkungen. Wir bleiben diesbezüglich auch im laufenden Jahr vorsichtig.»
Die BLKB konnte den Brutto-Erfolg im Zinsengeschäft deutlich steigern (275,6 Mio. CHF; +2,4%). Stark zugelegt hat auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (73,4 Mio. CHF; +8,5%). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft bewegt sich ebenfalls über Vorjahr (18 Mio. CHF; +3,9%). Der übrige ordentliche Erfolg nahm ab (7,6 Mio. CHF; -23,5%). Aufgrund der Wertberichtigungen für Kreditrisiken fiel der Netto-Erfolg im Zinsengeschäft mit 256,8 Mio. CHF schliesslich tiefer aus als im Vorjahr (-3,9%). Dies führte zu einem ebenfalls tieferen Geschäftsertrag von (162 Mio. CHF; -5,3%).
Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die BLKB bleibt wie in den Vorjahren hoch. Der Netto-Neugeldzufluss betrug 964 Mio. CHF (Vorjahr 687 Mio. CHF) und ist breit abgestützt. Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen wuchsen auf insgesamt 18,8 Mia. CHF (+7,5%).
Die der BLKB anvertrauten Kundenvermögen betragen inzwischen 22,5 Mia. CHF (+1 Mia. CHF). Davon entfallen 3,7 Mia. CHF auf Verwaltungsmandate (+5,2%). Die in bankeigenen Fonds angelegten Vermögen stiegen wie im Vorjahr deutlich auf 1,5 Mia. CHF (+22,9%). Diese Zunahme bestätigt, dass Kundinnen und Kunden nachhaltiges Investieren schätzen. Das Aktivgeschäft konnte zu 84,7% durch Kundengelder refinanziert werden.
Die Hypothekarausleihungen sind mit 931 Mio. CHF auf 20,5 Mia. CHF gewachsen (+4,8%). Trotz COVID-19 kam es zu keinem substanziellen Einbruch bei der Hypotheken-Nachfrage. Die BLKB verfolgt weiterhin eine vorsichtige Risikopolitik.
Die Kreditlimiten für Firmen (ohne COVID-Kredite) stiegen um 899 Mio. CHF auf 6,8 Mia. CHF (+15,3%). Die BLKB beurteilt die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 weiterhin vorsichtig. Sie hat deshalb im letzten Jahr Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Umfang von 18,6 Mio. CHF gebildet.
Die BLKB setzt sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie für eine rasche und unkomplizierte Liquiditätsüberbrückung bei ihren KMU-Kunden ein. Per Ende Dezember 2020 hat die BLKB im Rahmen des Kreditprogramms des Bundes insgesamt 1’141 COVID-19-Kredite in der Höhe von 123,5 Mio. CHF vergeben. Der benutzte Gesamtbetrag bei der Fazilität COVID-19- Kredit Plus belief sich auf 5,1 Mio. CHF, verteilt auf sechs Kunden. Ausserdem setzte die BLKB zusammen mit der Standortförderung Baselland das Unterstützungsinstrument des Bundes für innovative Start-ups im Baselbiet um. Die BLKB hat Bürgschaftskredite von insgesamt 877’000 CHF an acht Start-ups gesprochen. Sollte nach Verrechnung der entsprechenden operativen Aufwendungen ein Gewinn aus den COVID-19-Fazilitäten vorliegen, wird die BLKB diesen spenden oder in anderer geeigneter Form der Wirtschaft im Kanton zur Verfügung stellen.
Der Geschäftsaufwand betrug im letzten Jahr 177,8 Mio. CHF (+3,6%). Die durchschnittlichen Vollzeitstellen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 22,7 auf 709,7 (+3,3%). Deshalb nahm der Personalaufwand zu (+5,3%). Der Sachaufwand stieg leicht an (+0.7%).
Aufgrund der Wertberichtigungen für Kreditrisiken nahm die Cost-Income-Ratio auf 50 Prozent zu (im Vorjahr 47,4%). Sie bewegt sich gemessen am Geschäftsmodell und im branchenweiten Vergleich weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Der übrige ordentliche Erfolg belief sich auf 7,6 Mio. CHF (-23,5%). Unter dem Strich resultierte somit ein Jahresgewinn von 138,1 Mio. CHF (+1%).
Die Eigenkapitalrentabilität von 6,6% liegt weiterhin deutlich über dem Zielwert des rollierenden 10-Jahres-Swap +3%. Die Kernkapitalquote (CET 1) beträgt hervorragende 20,16%. Damit bleibt die BLKB eine der am solidesten finanzierten Regionalbanken in der Schweiz und in Europa.
Die BLKB hat 2020 mehrere Meilensteine bei der Umsetzung ihrer Unternehmensstrategie erreicht. Sie führte im kommerziellen Aktivgeschäft systematisch Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien (ESG) ein. Zusammen mit verschiedenen externen Partnern lancierte sie mehrere Nachhaltigkeitsprojekte, unter anderem «Wald von morgen» und «Klimaschutz durch Humusaufbau», sowie die Initiative sun2050.ch.
Ein wichtiger Schritt in der Strategieumsetzung war die Ankündigung im vergangenen Dezember, ein schweizweites digitales und nachhaltiges Finanzdienstleistungsunternehmen aufzubauen. Die nächsten Schritte zur Gründung einer Tochtergesellschaft und zur Zusammenstellung der Geschäftsführung wurden bereits eingeleitet. Sobald die Tochtergesellschaft gegründet ist, werden vom neuen Unternehmen selbst Informationen zur weiteren Umsetzung folgen. Dies wird voraussichtlich in der zweiten Monatshälfte des Aprils der Fall sein.
Ausblick
2021 wird anspruchsvoll bleiben. Es ist nach wie vor schwierig, die vollen wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 zu beurteilen. Gleichzeitig beeinflussen politische Unsicherheiten die Währungssituation, und das Zinsumfeld bleibt unverändert tief. Vor diesem Hintergrund erwartet die BLKB 2021 eine verhaltene Entwicklung und ein Ergebnis auf Vorjahresniveau.