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Finanzmärkte und Empfehlungen

Erhalten Sie im Überblick die neusten Markttrends, wertvolle Anlagetipps und Empfehlungen, um beim Gestalten Ihrer Investitionen zu profitieren. Oktober 2024

Zinswende besiegelt!

Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März mit einem ersten Zinsschritt vorpreschte und die EZB kurz darauf ebenfalls die Zinsen gesenkt hat, ist die Zinswende nun auch in den USA besiegelt. Die amerikanische Notenbank reduzierte den Leitzins direkt um 50 Basispunkte auf ein Zielband von 4,75 bis 5,0 %. Der Fokus der Geldpolitik verlagert sich damit weg von der Inflationsbekämpfung hin zum sich abkühlenden Arbeitsmarkt.

SNB-Chef Thomas Jordan hat an seiner letzten Notenbanksitzung nochmals nachgeliefert und zum dritten Mal in diesem Jahr den Schweizer Leitzins auf nunmehr 1,0 % gesenkt. Wir gehen davon aus, dass Jordans Nachfolger, Martin Schlegel, an seiner ersten Sitzung im Dezember nochmals nachlegen und den Leitzins bei 0,75 % verankern wird. Der Markt geht sogar von einer weiteren Zinssenkung Anfang 2025 aus.

Fest steht, dass Anleger sich wieder damit befassen müssen, wie eine optimale Anlagestrategie in einem Tiefzinsumfeld aussieht. Der erste Schluss, den wir aus dem Vergangenen ziehen, ist, dass Liquidität an Attraktivität verliert. Das «Parken» von Bargeld auf dem Konto oder im Geldmarkt wirft keine nennenswerten Erträge mehr ab. Mehr noch: Unter Berücksichtigung der Inflation ist dieses Geld der sicheren Wertminderung ausgesetzt. Um die gewünschte Wertvermehrung oder zumindest einen Werterhalt zu erzielen, muss entsprechend investiert werden.

Mit Blick auf den zu erwartenden globalen Zinspfad gewinnen alternative Anlagen und Immobilien im Portfoliokontext wieder an Attraktivität. Bei Aktienanlagen erachten wir derzeit die Chancen und die Risiken als ausgeglichen. Dagegen kann der Zinsrutsch der vergangenen Wochen ein guter Zeitpunkt sein, Gewinne aus festverzinslichen Instrumenten wie Obligationen zu realisieren. Dennoch sollte man davon absehen, die gesamten Obligationenbestände zu verkaufen. Gerade aus Risikoüberlegungen sind diese weiterhin ein zentraler Bestandteil einer ausgewogenen Anlagestrategie.

Von grosser Wichtigkeit bei jeder Anlage ist es, eine solide Strategie und Disziplin zu haben: Wir empfehlen ein diversifiziertes Portfolio sowie Durchhaltevermögen. Ist man noch nicht voll investiert, kann ein gestaffelter Einstieg in diesem Umfeld eine Erfolg versprechende Taktik sein. Brauchen Sie Unterstützung in der optimalen Ausgestaltung Ihrer Anlagestrategie und -taktik? Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.

Wirtschaft

BLKB Positionierung Anlagepolitik

 

Zinswende eingeläutet

Mit einem beherzten Schritt von 50 Basispunkten hat Fed-Chef Jerome Powell an der letzten Sitzung der US-Notenbank die Zinswende eingeläutet. Damit sinken die Leitzinsen in den USA vom 23-Jahre-Hoch von 5,25 % bis 5,5 % auf eine Leitzinsspanne von 4,75 % bis 5 % und der Fokus der Geldpolitik verlagert sich weg von der Inflationsentwicklung hin zum sich abkühlenden Arbeitsmarkt. Damit ist die Zinswende besiegelt: An den kommenden Sitzungen werden weitere Schritte folgen. Es ist damit zu rechnen, dass bis Ende Jahr noch zwei Zinssenkungen vorgenommen werden. Glaubt man den heutigen Prognosen der Fed-Mitglieder, dürfte der Leitzins bis Ende 2025 unter 3 % fallen. Tiefere Zinsen sollten der Wirtschaft neue Impulse geben und die bevorstehende Abschwächung dämpfen. Wir rechnen weiterhin mit einer «weichen Landung», dennoch wird sich das Wachstumstempo in den USA verlangsamen. Umso stärker wird der Fokus in den kommenden Monaten auf die Entwicklung des Arbeitsmarkts und der Konjunktur gerichtet werden. Wir erachten die derzeitigen Wachstumsschätzungen von 2,5 % für das laufende Jahr und annähernd 2 % für das nächste Jahr als anspruchsvoll. Schätzungsanpassungen nach unten würden uns nicht überraschen. Positiv ist, dass auch die Inflationsschätzungen wohl noch zu hoch sind und weiter nach unten revidiert werden dürften. Dies könnte im US-Wahlkampf ein wichtiger Faktor werden.

 

Europa im Stagnationsmodus

Europa befindet sich weiterhin im Stagnationsmodus. Auch die zweite Zinssenkung der EZB dürfte dies nicht unmittelbar ändern. Allen voran Deutschland gelingt es nicht, das Wachstum anzukurbeln. Wir erwarten für die Eurozone für das laufende Jahr ein Wachstum von knapp 1 % und 2025 eine zaghafte Beschleunigung. Die schwachen Wachstumszahlen lasten auch auf der Schweizer Wirtschaft, welche 2024 ebenfalls nur knapp über 1 % wachsen und nur langsam an Dynamik gewinnen wird.

 

Chinas anhaltende Wirtschaftsschwäche

Chinas Wachstumsschwäche manifestiert sich und zieht das Konjunkturmomentum der ganzen Region Fernost in Mitleidenschaft. Das Wachstumsziel von 5 % der chinesischen Regierung dürfte dieses Jahr nicht erreicht werden und es gelingt ihr bisher nicht, die Wachstumsschwäche zu überwinden. Damit fehlt der Weltwirtschaft ein wichtiges Zugpferd der Konjunktur und wir erwarten unterdurchschnittliche globale Wachstumswerte.

Aktien

BLKB Aktienmärkte Performance

 

BLKB Positionierung Aktien

 

Aktienmärkte setzen Aufwärtstrend im September fort

Der Start in den neuen Monat verlief noch etwas holprig und brachte für den globalen Aktienmarkt ein zwischenzeitliches Minus von bis zu 3,9 %. Der Optimismus nahm aber rasch wieder überhand, sodass die Aktien ihre Aufwärtsbewegung erneut aufnehmen konnten. Zum Monatsende verzeichnete der MSCI World im Vergleich zum Jahresanfang ein erfreuliches Plus von 19,3 %. In CHF resultiert sogar eine positive Entwicklung von 20 %. Einmal mehr hatte der US-Aktienmarkt im September unter den entwickelten Märkten die Nase vorn. So verzeichnete der S&P 500 im Monatsverlauf ein neues Allzeithoch, während der technologielastige Nasdaq 100 trotz eines Anstiegs um mehr als 2,5 % im September noch ein paar Prozentpunkte unter seinem letzten Hoch von Anfang Juli notiert. Dem steht eine etwas schwächere Entwicklung der Regionen Japan, Europa und Schweiz entgegen. Hier beschlossen die Aktienmärkte den Monat mit einem leichten Minus. Etwas positiver verlief die Entwicklung seit längerer Zeit einmal wieder in den Entwicklungsländern. Lateinamerika verzeichnete ein Plus von 0,1 %, während Fernost ex Japan das Tableau mit einem Anstieg um 10 % anführte.

 

China belebt seinen Aktienmarkt mit neuen Stimuli

Hintergrund dieses starken Anstiegs sind die massiven Stimulussmassnahmen, die von der chinesischen Regierung und der chinesischen Zentralbank beschlossen wurden, um der lahmenden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Das mehrteilige Programm umfasst unter anderem die Senkung des Mindestreservesatzes auf den tiefsten Stand seit 2020. Hinzu kommt ein Paket zur Stützung des angeschlagenen Immobilienmarktes, das die Hypothekarkosten reduzieren soll und das eine Lockerung der Vorschriften für den Kauf von Zweitwohnungen vorsieht. Im Weiteren sollen Kapitalspritzen für die grössten staatlichen Banken in der Höhe von mehr als 1 Billion Yuan oder umgerechnet 142 Milliarden US-Dollar in Erwägung gezogen werden. Dies würde den Banken mehr Spielraum bei der Stützung der Konjunktur verleihen. Angesichts der Stimuli vermag die Gegenbewegung der Aktien dieser Region nicht zu überraschen. Wir sind aber skeptisch, was die Wirksamkeit dieser Massnahmen auf die chinesische Konjunktur angeht, und sehen noch immer bessere Chancen in anderen Regionen. Entsprechend bleiben wir unserem Untergewicht in Aktien der Region Fernost ex Japan treu. Übergewichtet sind wir noch immer im defensiven Schweizer Aktienmarkt, der neben den Schwergewichten attraktive Nischenplayer bietet, und in Japan, wo wir angesichts der strukturellen Veränderungen bei der Governance und einem sich aufhellenden wirtschaftlichen Bild attraktives Potenzial verorten. Für den US-Aktienmarkt halten sich angesichts der hohen Bewertungen Chancen und Risiken die Waage, wenngleich die erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank in den nächsten 12 Monaten eine gewisse Entlastung bringen sollten.

 

Zinssenkungen dürften schon eskomptiert sein

Notenbanken rund um den Globus beschreiten aktuell den geldpolitischen Lockerungspfad. Die Inflation scheint unter Kontrolle, die Konjunktur kühlt sich ab – gute Voraussetzungen also, um sich in Richtung eines neutralen Leitzinses zu bewegen. Im Falle der Federal Reserve Bank rechnen die Finanzmärkte in den kommenden 12 Monaten mit einer Reduktion des Leitzinsniveaus auf unter 3 %. Beim Blick auf die Bewertungen zeigt sich, dass diese Entlastung durch tiefere Zinsen wohl bereits zumindest bis zu einem gewissen Grad eingepreist wurde. So liegt die Risikoprämie(Gewinnrendite abzüglich risikofreier Zinssatz)für den US-Aktienmarkt aktuell bei rund 1,2 %, was historisch eher tief erscheint. Nimmt man den Leitzins als Referenz, so liegt dieser aktuell sogar leicht über der Gewinnrendite. Die Differenz wird, ceteris paribus, im Verlauf der kommenden 12 Monate aber deutlich grösser – nämlich um die erwarteten 2 Prozentpunkte. Hinzu kommen dann Faktoren wie die Unternehmensgewinnentwicklung, die Steilheit der US-Zinskurve oder auch die Überlegung, welches Kurs-Gewinn-Verhältnis die Finanzmarktakteure in 12 Monaten zu bezahlen bereit sein könnten. Insgesamt gibt uns die Betrachtung aber einen Hinweis darauf, dass auch die Aktienmärkte wohl bereits mit sinkenden Zinsen und der damit einhergehenden Entlastung für die Konjunktur rechnen.

 

Neutrale Aktienquote weiterhin angebracht

Wir halten die Erwartungen an das Gewinnwachstum in den nächsten 12 Monaten angesichts der laufenden Wirtschaftsabkühlung noch immer für sportlich, die Zinswende dürfte den Druck auf die Bewertungen aber reduzieren und die Attraktivität von Alternativen wie Obligationen zusätzlich schmälern. Alles in allem sehen wir ein ausgeglichenes Verhältnis von Chancen und Risiken und bleiben beim neutralen Gewicht in risikobehafteten Assets, allen voran natürlich in Aktien.

Obligationen

BLKB Obligationenmärkte Performance

 

BLKB Positionierung Obligationen

 

US-Notenbank gibt den Startschuss für Zinssenkungen

An ihrer Septembersitzung hat nun auch die US-Notenbank FED den Zinssenkungszyklus eingeleitet – und dies gleich mit einem überraschend grossen Schritt von 0,5 Prozentpunkten auf eine neue Bandbriete von 4,75 bis 5,00 %. FED-Chef Jerome Powell machte aber auch gleich klar, dass der
Jumbo-Zinsschritt nicht das neue Tempo für die folgenden Zinssenkungen sei. Die abgegebenen Prognosen der Währungshüter bestätigen diesen Ausblick. So deuten die Notenbanker bis Ende Jahr noch zwei weitere Zinssenkungen um je 0,25 % an, während die Finanzmärkte mindestens deren drei implizieren. Auch die Schweizerische Nationalbank wartete mit einer Überraschung im Rahmen
der letzten Zinssitzung auf. Zwar senkte sie den Leitzins wie prognostiziert um 0,25 Prozentpunkte auf 1,00 %, korrigierte gleichzeitig die Inflationsprognose aber überraschend deutlich nach unten. Der Markt reagierte sogleich und preist nun für das nächste Jahr einen Leitzins von unter 0,5 % ein.
Diese Erwartungen sehen wir als überzogen an und rechnen im kommenden Jahr bei den längeren Laufzeiten deshalb mit leicht steigenden Sätzen.

Währungen

BLKB Ausblick Währungen

 

Renditedifferenzen zum Schweizer Franken sinken

Im Rahmen der internationalen Geldpolitik und der anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten bleibt der Schweizer Franken stark. Mit abnehmendem Inflationsdruck liegt der Fokus der Zentralbanken auf der Stützung der Konjunktur und damit verbundenen Zinssenkungen. Mittelfristig dürften die internationalen Zentralbanken die Zinsen stärker senken als die SNB, die mit den seit Jahresbeginn drei vollzogenen Zinssenkungen über ein geringeres Potenzial verfügt. Die sich damit einengenden Zinsdifferenzen schwächen die Fremdwährungen. Ein grosser Teil dieser Abwertung wurde
vom Markt vorweggenommen, weshalb wir beim EUR und beim GBP eine Seitwärtsbewegung erwarten. Die Fed dürfte die Zinsen noch entschlossener senken, weshalb wird beim USD längerfristig eine Abwertung sehen. Im Gegenzug stehen in Japan Zinserhöhungen zur Debatte, wobei die japanische Zentralbank (BoJ) bedacht und vorsichtig agieren wird. Wir halten an unseren Prognosen für einen stärkeren JPY fest.

Anlagepolitik

Aktien

Nachdem die US-Notenbank im September die Zinswende ausgerufen hatte, erreichte der S&P 500 Index neue Rekordstände. Die Märkte gehen davon aus, dass die weiche Konjunkturlandung gelingen wird. Wir erachten die Gewinnerwartungen des Marktes weiterhin als ambitioniert, der neue Zinssenkungspfad dürfte dem Aktienmarkt jedoch eine gewisse Unterstützung geben. Aufgrund des ausgeglichenen Verhältnisses von Chancen und Risiken halten wir an unserem neutralen Risikogewicht und damit auch an einer neutralen Aktienquote fest.

Obligationen

Nach dem starken Zinsrückgang und angesichts eines immer klarer werdenden Zinspfads haben wir im August einen Teil der daraus entstandenen Gewinne realisiert und unsere
Obligationenquote reduziert. Wir halten weiterhin an einer kürzeren Duration im Vergleich zur Benchmark fest. Aufgrund des makroökonomischen Umfelds bevorzugen wir innerhalb unserer Obligationenquote Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich und meiden den High-Yield-Bereich.

Währungen

Der Schweizer Franken bleibt stark, und dies dürfte sich auch in den kommenden Monaten nicht ändern. Wir rechnen sowohl beim US-Dollar, beim Euro als auch beim britischen Pfund mit einem Seitwärtstrend. Eine Ausnahme bildet der japanische Yen: Auch nach den jüngsten Bewegungen attestieren wir der japanischen Währung weiteres Aufwärtspotenzial gegenüber dem Schweizer Franken.

Fabienne Hockenjos-Erni
Chief Investment Officer

Gerne beraten wir Sie umfassend.

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Positionierung Anlagepolitik Positionierung Aktien Die im «BLKB Anlage Flash» verwendeten Attraktivitätsgrafiken zeigen die gegenwärtige Einschätzung der BLKB zur Attraktivität einzelner Kategorien unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten im Vergleich zu anderen Anlageklassen.

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