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Halbjahresergebnis 2020

Liestal, 21.7.2020

Halbjahresgewinn bleibt mit 53 Mio. CHF auf Vorjahresniveau (-0,2%)

Gutes operatives Geschäft dank Erträgen von 177 Mio. CHF (+1%)

Geschäftserfolg von 80 Mio. CHF über dem Vorjahresniveau (+3,3%)

Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Umfang von 9 Mio. CHF gebildet aufgrund der vorsichtigen Beurteilung der wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19

Leicht höhere Cost-Income-Ratio von 51 Prozent bewegt sich auf weiterhin tiefem Niveau

Netto-Neugeldzufluss verdoppelt sich im Vergleich zum Vorjahr auf 847 Mio. CHF

Hypothekarvolumen beläuft sich auf über 20 Mia. CHF

Rascher und problemloser Wechsel von physischer auf digitale Kundenberatung während COVID-19 als Beweis für Richtigkeit der Digitalisierungsvorhaben

Zahlreiche Massnahmen zur Abfederung der Konsequenzen von COVID-19 in der Region und Unterstützung von Mitarbeitenden, Kunden und Gemeinschaft

Am Ausblick für das Gesamtjahr 2020 wird vorläufig festgehalten

Die BLKB erzielte mit einem Halbjahresgewinn von 53 Mio. CHF ein gutes Ergebnis trotz höherer Wertberichtigungen für Kreditrisiken und einer anhaltend schwierigen Zinssituation.

John Häfelfinger, CEO, sagt: «Das erste Halbjahr war durch die Auswirkungen von COVID-19 geprägt. In dieser herausfordernden Zeit haben sich unsere Grundpfeiler bewährt: Dank unser äusserst soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung und unserem auf eine zukunftsorientierte Beratung ausgerichteten Geschäftsmodell konnten wir unserer Kundschaft sowie der Gemeinschaft rasch und unkompliziert helfen. Gleichzeitig stellten wir die Kontinuität des Betriebs und die finanzielle Grundversorgung jederzeit ohne Unterbrüche sicher. Wir schalteten rasch vom physischen auf den digitalen Kontakt mit unseren Kundinnen und Kunden um. Die Erfahrungen während COVID-19 sind für uns der Beweis, dass wir mit unseren Digitalisierungsvorhaben auf dem richtigen Weg sind. Diese werden wir auch im zweiten Halbjahr konsequent vorantreiben. Ebenso werden wir weiterhin auf die Modernisierung der Bank und die Vereinfachung der internen Prozesse fokussieren. Wir haben in den ersten sechs Monaten wichtige Entscheide für eine schlankere, noch stärker auf unsere Kunden ausgerichtete Organisation gefällt, die wir im Verlaufe des Jahrs umsetzen werden.»

 

Risiko- und margenorientiertes Wachstum bei den Hypothekarkrediten

Die Hypothekarausleihungen sind seit Jahresbeginn mit 434 Mio. CHF im Rahmen des Markts auf 20 Mia. CHF gewachsen (+2,2%). Trotz COVID-19 kam es zu keinem substanziellen Einbruch bei der Hypotheken-Nachfrage. Die BLKB verfolgt weiterhin eine vorsichtige Risikopolitik. Der Fokus des Hypothekargeschäfts liegt auf selbstgenutztem Wohneigentum in der Region. Diese Kredite machen 56 Prozent der gesamten Ausleihungen aus.

 

Entwicklung bei den Unternehmenskrediten geprägt durch COVID-19 und Wertberichtigungen

Die Kreditlimiten für Firmen (ohne COVID-Kredite) sind im ersten Halbjahr um 643 Mio. CHF auf 6,5 Mia. CHF (+10,9%) angestiegen. Kommerzielle Kredite machen 23 Prozent der gesamten Ausleihungen aus. Die BLKB beurteilt die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 vorsichtig. Sie hat deshalb im ersten Halbjahr Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Umfang von 9 Mio. CHF gebildet.

Die BLKB setzte sich seit Beginn von COVID-19 für eine rasche und unkomplizierte Liquiditätsüberbrückung bei ihren KMU-Kunden ein. Bis zum 30. Juni hat die BLKB im Rahmen des Kreditprogramms des Bundes insgesamt 1’190 Anträge bearbeitet und Kredite in der Höhe von 147 Mio. CHF zugesagt. Die grosse Mehrheit der Anträge betraf die sogenannten COVID-19-Kredite mit einem Betrag bis max. 500'000 CHF, die zu 100 Prozent vom Bund garantiert sind. Ausserdem setzt die BLKB zusammen mit der Standortförderung Baselland das Unterstützungsinstrument des Bundes für innovative Start-ups im Baselbiet um. Die BLKB übernimmt hier jeweils 35 Prozent der Bürgschaft eines Kredits und somit das entsprechende Kreditrisiko. Bis zum 30. Juni wurden vier Anträge behandelt und Bürgschaftskredite von insgesamt 785’000 CHF an Start-ups gesprochen.

Im Rahmen der Initiative «100 fürs Baselbiet», mit der die BLKB innovative KMU im Baselbiet fördern und den bestehenden Start-up-Cluster im Kanton ergänzen will, konnten seit Lancierung im vergangenen Herbst vierzehn Vorhaben mit Krediten von insgesamt 3,6 Mio. CHF unterstützt werden.

 

Verdoppelung des Neugeld-Zuflusses als Zeichen für das hohe Vertrauen in die BLKB

Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die BLKB bleibt hoch. Der Netto-Neugeldzufluss hat sich mit 847 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr (400 Mio. CHF) mehr als verdoppelt und ist breit abgestützt. Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen wuchsen auf insgesamt 18,1 Mia. CHF (+3,2%).

Die Kundenvermögen betragen 21,9 Mia. CHF (+1,6%), davon entfallen 3,5 Mia. CHF auf Verwaltungsmandate (-2%). Die in bankeigenen Fonds angelegten Vermögen belaufen sich auf 1,3 Mia. CHF (+5,8%).

Das Aktivgeschäft konnte grösstenteils durch Kundengelder refinanziert werden. Die Refinanzierungsquote beträgt zur Jahresmitte 82,9 Prozent.

 

Geschäftsertrag und Geschäftsaufwand auf Vorjahresniveau

Der Geschäftsertrag im ersten Halbjahr bewegt sich auf Vorjahresniveau (177,2 Mio. CHF; +1%). Angesichts des anhaltend anspruchsvollen Zinsumfelds konnte die BLKB den Brutto-Erfolg im Zinsengeschäft halten (135,4 Mio. CHF; +1%). Aufgrund der Wertberichtigungen für Kreditrisiken fiel der Netto-Erfolg im Zinsengeschäft mit 126,7 Mio. CHF schliesslich tiefer aus als im Vorjahr (-3,9%). Stark zugelegt hat das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (36,5 Mio. CHF; +7,1%). Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg leicht an (8,9 Mio. CHF; +1,7%). Der übrige ordentliche Erfolg nahm ebenfalls zu (5,1 Mio. CHF; +503,4%). Im Unterschied zum Vorjahr fielen dieses Jahr keine Wertkorrekturen bei den Finanzanlagen an. Hinzu kommt ein höherer Erfolg aus der Veräusserung von Finanzanlagen.

Der Geschäftsaufwand im ersten Halbjahr war etwas höher als im Vorjahr (90,3 Mio. CHF; +1,8%), wobei der Personalaufwand höher (+6,3%) und der Sachaufwand tiefer (-4,7%) ausfielen. Die durchschnittlichen Vollzeitstellen haben im Halbjahresvergleich zugenommen. Der Rückgang bei den Sachkosten ist auf einen geringeren Aufwand im Bereich IT und Infrastruktur zurückzuführen.

Aufgrund der Wertberichtigungen für Kreditrisiken nimmt die Cost-Income-Ratio im ersten Halbjahr auf 51 Prozent zu. Sie bewegt sich gemessen am Geschäftsmodell und im branchenweiten Vergleich weiterhin auf sehr tiefem Niveau.

Der Geschäftserfolg erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresniveau (80,4 Mio. CHF; +3,3%) und ermöglicht es der BLKB, ihre Eigenmittel um 28 Mio. CHF weiter zu stärken. Unter dem Strich resultierte somit ein Halbjahresgewinn auf Vorjahresniveau (53 Mio. CHF; -0,2%).

 

Weitere Massnahmen zur Abfederung der Konsequenzen von COVID-19 in der Region

Zusätzlich zu den erwähnten Kreditprogrammen für KMU und Start-ups hat die BLKB weitere Massnahmen zur Abfederung der Konsequenzen von COVID-19 ergriffen.
Die BLKB hat sich dazu verpflichtet, selbst Vorauszahlungen im Umfang von 5 Mio. CHF an Lieferanten zu leisten. Davon floss bis am 30. Juni eine Summe von insgesamt 2,5 Mio. CHF an dreissig Lieferanten der BLKB.
Die Mitarbeitenden wurden unterstützt mit Homeoffice, zusätzlicher Flexibilität beim Gestalten des Arbeitsalltags und einer bezahlten Absenz zur Betreuung von schulpflichtigen Kindern. Ausserdem schuf die BLKB sechs zusätzliche Lehrstellen, um jungen Menschen, die ihre Lehrstelle aufgrund der durch COVID-19 bedingten Situation nicht antreten können oder keine Lehrstelle gefunden haben, eine Perspektive zu bieten. Ausserdem hat die BLKB lokale Künstler und weitere Vorhaben in der Region unterstützt. Sie stellte auch über die BLKB-Stiftung für Kultur & Bildung und ihren Crowdfunding-Kanal weitere finanzielle Mittel zur Verfügung.

 

Unternehmensstrategie weiter erfolgreich umgesetzt

Zukunftsorientierung ist ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur und Geschäftspolitik der BLKB. Im ersten Halbjahr hat die BLKB folgende Meilensteine erreicht:
Sie berücksichtigt im kommerziellen Aktivgeschäft nebst den Finanzkennzahlen neu systematisch auch die Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte und führt ESG-Kriterien ein. Im Anlagegeschäft sind diese Kriterien bei der BLKB schon seit einigen Jahren Standard.
Sie fördert die Weiterbildung und Kompetenzerweiterung ihrer Mitarbeitenden. Im Juni lancierte die BLKB unter anderem in Zusammenarbeit mit der Kalaidos Fachhochschule einen eigenen CAS-Studiengang «Future Banking».
Sie unterstützt die im Juni gestartete Initiative «sun2050.ch» zur Förderung von Solarstrom und bietet eine Energie-Hypothek zur Finanzierung von energiesparenden Gebäudeinvestitionen an.
Sie ist seit dem 30. Juni im Vorstand von Swiss Sustainable Finance (SSF) und will dort als Vertreterin der Retailbanken nachhaltiges und verantwortungsvolles Banking in der Schweiz weiter vorantreiben. Sie startete Anfang 2020 zusammen mit dem Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung ein Klimaschutz-Projekt im Kanton Basel-Landschaft. Die BLKB fördert die Nutzung von Böden als CO₂-Speicher durch Humusaufbau und will damit ab 2021 ihre CO₂-Kompensationsleistungen in der Region tätigen.
Sie hat einen von Bankrat und Geschäftsleitung unabhängigen externen Nachhaltigkeitsbeirat ins Leben gerufen. Dieser hat eine beratende Funktion und arbeitet Empfehlungen zu strategischen und operativen Fragestellungen rund um die Nachhaltigkeit aus. Das Gremium besteht aktuell aus drei Mitgliedern.

 

Ausblick

Es ist nach wie vor schwierig, die vollen wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 zu beurteilen. Die BLKB hält deshalb am ursprünglichen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 vorläufig fest, auch wenn es in der zweiten Jahreshälfte nötig sein könnte, weitere Wertberichtigungen für Kreditrisiken zu bilden. Zur Bewältigung der von COVID-19 ausgelösten Herausforderungen setzt die BLKB weiterhin auf ihre Stärken: eine solide Kapital- und Liquiditätsausstattung, ein auf Kundennähe und zukunftsorientierte Beratung fokussiertes Geschäftsmodell und eine konsequente, risikobewusste Strategieumsetzung.

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