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BLKB Investment Navigator Anlagepolitik – Oktober 2025

Anlagepolitik im Oktober 2025

Lauwarm

Es ist eine Frage der Perspektive und der Erwartungshaltung, ob etwas warm, kalt oder lauwarm eingeschätzt wird. Ist ein Getränk bei Zimmertemperatur warm oder kalt? Einen Kaffee würde man als kalt bezeichnen, eine Cola als warm, einen Rotwein als genau richtig. Als lauwarm lassen sich unserer Ansicht nach die aktuellen Wirtschaftsdaten und auch die geopolitische Gemengelage bezeichnen.

 

Auf der Risikolandkarte bleiben die Zollpolitik der US-Administration, die angespannte Lage im Nahen Osten und der russische Krieg gegen die Ukraine. Doch ist ein gewisser Gewöhnungseffekt zu beobachten. Der Finanzmarkt schaut auf diese Risiken, versucht sie einzuschätzen und deren Veränderungen zu messen und kommt aktuell zu dem Schluss: keine Veränderungen werden als stabiles Umfeld gewertet.

Ein Blick auf die Konjunkturdaten zeigt ebenfalls ein laues Bild. Die Einkaufsmanagerindizes zeigen ein leicht positives Wachstum an, die Konjunkturprognosen gehen in den Industriestaaten von Wachstumsraten zwischen 0,5 % und 1,5 % aus, was zwar unter Potenzial aber dennoch positiv ist. Grosse negative Überraschungen oder gar eine Rezession sind nicht zu erwarten. Auch wenn der US-Arbeitsmarkt leicht schwächelt, machte dieser Umstand den Weg frei für eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank Fed. Mit 0,25% keine Notfallmassnahme, eher ein lauwarmes Zeichen. Die Inflationsraten scheinen von den Zentralbanken erfolgreich gesteuert zu werden, vielerorts sind sie bereits wieder im Zielband, mit der Ausnahme der USA. Aber auch dort stimmt zumindest die Richtung – Tendenz sinkend.

Für die Märkte scheint ein solches Umfeld offenbar genau richtig zu sein. Die Wirtschaft läuft langsam, aber solide, die Inflation ist im Griff, an die Risiken hat man sich gewöhnt und Zinsen sinken tendenziell leicht. Damit sind die guten Wertentwicklungen der globalen Aktien sowie anderer risikobehafteter Anlageklassen wie beispielsweise Hochzinsanleihen zu erklären. Es ist damit wie beim Rotwein, lauwarm kann genau die richtige Temperatur sein. Und für Kaffee und Cola gilt: lauwarm mag nicht so gut schmecken, aber eine gewisse belebende Wirkung bleibt.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Fed beendete ihre Zinssenkungspause, nachdem der US Arbeitsmarkt langsam Dynamik verliert
  • Wir sehen keine Rezession der Weltwirtschaft
  • Das Wirtschaftswachstum ist positiv, bleibt aber unter Potential
  • Diversifikation bleibt ein zentrales Mittel für den langfristigen Anlageerfolg

Unsere Einschätzungen im Überblick

Wirtschaft

Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage wird von drei wesentlichen Pfeilern geprägt. Wie entwickeln sich die Inflationsdaten, wo stehen die Volkswirtschaften im Konjunkturzyklus und welche Risiken gilt es zu beachten, die einen deutlich negativen Einfluss haben könnten? Die Inflation kommt aus der Überhitzung der Jahre 2022 und 2023 immer weiter in Richtung der Zielbänder, die als ideale Rahmenbedingung für ein gesundes Wirtschaftswachstum definiert wurden. Das gibt Vertrauen, dass die Instrumentenauswahl der Zentralbanken ausreichend ist und ihre Wirkungen nicht verfehlt.

 

Die Daten, aus denen sich das Weltwirtschaftswachstum ableiten lässt, befinden sich ebenfalls in leicht positivem Terrain und zeigen einen erfreulichen Trend. Und die Risiken scheinen sich zwar nicht aufzulösen, jedoch können die Unternehmen immer besser damit umgehen und sie in ihre taktischen Überlegungen mit einbeziehen. Die drei Pfeiler zusammengenommen deuten also auf eine eher positive Einschätzung der weltwirtschaftlichen Lage, auch wenn sie weiterhin deutlich unter Potenzial liegt.

 

USA

Das Schreckgespenst für die USA ist ein schwächelnder Arbeitsmarkt, der die Konsumlaune und damit das Rückgrat der US-Wirtschaft treffen würde. Nachdem sich der Arbeitsmarkt nun über lange Zeit sehr solide gezeigt hat und allen Wirren rund um die Wirtschafts- und Fiskalpolitik der aktuellen US-Regierung getrotzt hat, fallen die letzten Datenpunkte weniger überzeugend aus. Sowohl die Zahl der neugeschaffenen Stellen als auch die Beteiligungsrate am Arbeitsmarkt deuten auf eine leichte Abkühlung hin. Mit Argusaugen wacht die Notenbank Fed über den Arbeitsmarkt und steuerte entsprechend schon mit einer weiteren Zinssenkung gegen. Sie konnte das Pulver so lange trockenhalten, bis es gebraucht wird. Mit der Aussicht auf weiterhin sinkende Zinsen und damit gut gelaunte Konsumenten sehen wir aktuell weiterhin ein stabiles Wachstum im Bereich von 1,5 % bis 2,0 %.

 

Europa

Europa kommt nach der Euphorie über die neue Investitionslaune in Verteidigung und Infrastruktur nun in der Realität an. Nur weil grosse Investitionsvolumina in Aussicht gestellt werden, hat noch kein Unternehmen oder Handwerker einen neuen Auftrag erhalten - die Bürokratie ist Teil dieser Realität. Darüber hinaus befindet sich Frankreich in einem politischen Zustand, der notwendige Reformen verhindert und die Finanzierung des Staatshaushalts zu einem Drahtseilakt macht. Dementsprechend sehen wir für dieses und nächstes Jahr keine positive Überraschung im europäischen Wachstum, das nur knapp über 1 % ausfallen dürfte. Dieses nur gedämpfte Wachstum in Europa hilft der Schweizer Wirtschaft nicht, den Gegenwind vom starken CHF und der Zoll-Last auf Wareneinfuhren in die USA aufzufangen. Eine Rezession sehen wir jedoch weder in der EU noch in der Schweiz.

 

Emerging Markets

In den Schwellenländern sehen wir deutliche Divergenzen in den einzelnen Regionen. Asien liefert zwar das stärkste Wirtschaftswachstum, dieses liegt aufgrund des schwachen Binnenkonsums in China jedoch nicht auf Zielkurs und dürfte deutlich unter 5 % bleiben. Aktuell kämpft die Region sogar mit einer Deflation, während in Lateinamerika die Inflationsraten noch immer im zweistelligen Bereich rapportiert werden. Lateinamerika profitiert derzeit enorm von der kontinuierlichen Abwertung des US-Dollar. Da hier Kredite vornehmlich in US-Dollar bestehen, führt eine Abwertung des Greenbacks zu weniger Kreditlast in der Lokalwährung, was einer Geldmengenausweitung entspricht und positive Impulse für die Wirtschaft liefert.

 

Fed: Der Zinssenkungszyklus ist wieder intakt

Bloomberg, Macrobond, Stand: 01.10.2025

Aktien

Die Aktienmärkte vermochten den seit April anhaltenden Aufwärtstrend auch im September aufrechtzuerhalten und widersetzten sich damit der in der Vergangenheit oft beobachteten Saisonalität eines schwachen Septembers. Unterstützung fanden die Aktien dabei in soliden Wirtschaftsdaten, KI-Investitionen, einer Zinssenkung in den USA sowie dem Ausblick auf weitere geldpolitische Lockerungsschritte. Die bevorstehende Berichtssaison zum dritten Quartal dürfte die starke Rally ein weiteres Mal auf den Prüfstand stellen, nachdem die Unternehmensergebnisse im Q2 sehr stark ausgefallen sind.

 

Der Weltaktienmarkt verzeichnete im September ein solides Plus von rund 3,3 %, was die Gesamtjahresperformance auf 18 % verbessert. Damit hatten Aktien bisher ein gutes Jahr, und wir sehen trotz gewisser Risiken gute Chancen, dass sich die positive Entwicklung auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Insbesondere die Emerging Markets verzeichneten im September starke Kursgewinne. So legte die Region Fernost ex Japan, wo wir erst im vergangenen Monat Zukäufe getätigt haben, mehr als 8 % zu. Aber auch lateinamerikanische Aktien verzeichneten mit 6,6 % ein starkes Plus. Rückenwind erhalten die Schwellenländer vom erhöhten Risikoappetit, von tieferen Zinsen und einem sich abschwächenden US-Dollar. Positiv entwickelten sich auch japanische und nordamerikanische Aktien, wo je ein Plus von 3,1 %, respektive 3,7 % zu Buche steht.

 

Positionierung im Zinssenkungszyklus

Wie erwartet und rhetorisch im Rahmen des Jackson Hole Symposium aufgegleist, hat die US-Notenbank ihren Leitzins diesen Monat um 25 Basispunkte gesenkt. Dabei verwies das Gremium auf den sich abschwächenden Arbeitsmarkt, der aktuell den zentralen Risikofaktor darstelle. Da die Fed mit einem Leitzinsband von 4,00-4,25 % noch immer eine restriktive Geldpolitik fährt, besteht durchaus Potenzial für weitere Lockerungsschritte, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Unser makroökonomisches Basisszenario sieht aktuell keine Rezession vor. Die Kombination aus US-Zinssenkungen und robuster Wirtschaftslage legt beim Blick auf die Historie nahe, dass Aktien auch in den kommenden Monaten weiteren Rückenwind geniessen dürften. Da aber kein Konjunkturzyklus wie der andere ist und die Vergangenheit bestenfalls ein Indikator für die Zukunft sein kann, gilt es, ein Bewusstsein für Risiken zu bewahren und nicht in blinden Optimismus zu verfallen.

 

Hohe US-Bewertungen sprechen für Diversifikation

Der US-Aktienmarkt zeichnet sich neben dem Fakt, dass er Investorenfavoriten wie NVIDIA, Alphabet oder Oracle umfasst, durch eine aussergewöhnlich hohe Bewertung aus. Diese lässt sich durch die hohen erwarteten Gewinnwachstumsraten für die nächsten Jahre rechtfertigen, könnte den Markt aber auch anfällig für Korrekturen machen. Während der Impuls naheliegt, die Magnificent 7 für die überdurchschnittliche Bewertung hauptverantwortlich zu machen, zeigt ein Blick auf die Details, dass auch der Index ohne diese Mag 7 deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt bewertet ist.

 

Ein Detailblick auf die US-Bewertungen

Bloomberg, Macrobond, Stand: 01.10.2025

In diesem Umfeld halten wir es für angezeigt, neben dem wichtigen US-Markt auch auf andere Regionen zu setzen und das Aktienportfolio regional zu diversifizieren. Aktuell fahren wir daher ein Übergewicht in Schweizer sowie japanischen Aktien. Zudem haben wir in den vergangenen Monaten unsere Positionen in den Emerging Markets durch Zukäufe erhöht.

 

Neutrale Positionierung mit Blick auf Chancen

Alles in allem halten wir Chancen und Risiken bei Aktien aktuell für ausbalanciert und führen eine neutrale Aktienquote. Steigende Volatilität und Rückschläge könnten aber Opportunitäten für gezielte Zukäufe in längerfristig attraktiven Marktbereichen schaffen. Hier dürften sich insbesondere Möglichkeiten für aktive Manager ergeben, die zeitnah auf Übertreibungen wie jene im Zuge des «Liberation Day» reagieren können.

Zinsen & Obligationen

Die US-Notenbank FED senkt im September den Leitzins und dürfte den Zinssenkungszyklus nach einer längeren Pause nun fortsetzen. Geschwindigkeit und Ausmass der weiteren geldpolitischen Normalisierung sind allerdings alles andere als klar. Die Schweizerische Nationalbank und die Europäische Zentralbank halten die Füsse still.

 

Wie gemeinhin erwartet wurde, hat die US-Notenbank bei ihrem jüngsten Leitzinsentscheid den zunehmenden Risiken am Arbeitsmarkt Rechnung getragen und den Leitzins um 0,25 % auf ein neues Zielband von 4,00 % bis 4,25 % gesenkt. Damit bleibt die US-Geldpolitik gemäss Notenbankchef Jerome Powell leicht restriktiv. Dies ist auch gut nachvollziehbar, da die Inflationsrisiken noch nicht vom Tisch sind. Zwar scheint der Einfluss der von Trump auferlegten Zölle auf die Preise bislang weniger schmerzhaft als erwartet, aber die Inflation ist wieder steigend bei aktuell 2,9 % - und damit über dem Ziel der Notenbank. So kam es, dass in den Tagen nach dem Notenbankentscheid die längerfristigen US-Zinssätze erst einmal anstiegen – in Erwartung langfristig höherer Inflationsraten. Anders verhielten sich die CHF-Zinsen. Denn, obwohl der Risikoappetit an den Aktienmärkten intakt ist, sind vor dem Hintergrund schwelender (geo-)politischer Risiken auch nach wie vor typische «sichere Häfen» gefragt wie beispielsweise Gold oder auch sichere CHF-Anleihen, deren Renditen bei steigenden Preisen sinken.

 

Deflationsrisiken schwächen sich etwas ab

Obwohl der Schweizer Franken vor dem Hintergrund globaler Verunsicherung nach wie vor zur Stärke neigt und mitunter dadurch die hiesige Inflation anhaltend moderat ausfällt, scheint die Schweizerische Nationalbank (SNB) keinen Anlass für Negativzinsen zu sehen. So betont SNB-Präsident Martin Schlegel in seinen Aussagen immer wieder die Nebenwirkungen von Negativzinsen und relativiert die aktuelle Stärke des Schweizer Frankens. Auch der jüngste Entscheid im September den Leitzins unverändert zu belassen und die gleichzeitig erfolgte leichte Anhebung der kurzfristigen Inflationsprognose deuten unseres Erachtens darauf hin, dass auf dem aktuellen Leitzins von 0% der Zinssenkungszyklus der SNB vorerst abgeschlossen ist. Die Nachfrage nach sicheren CHF-Anleihen dürfte anhalten und somit die CHF-Renditen generell tief halten. Auf Jahressicht sehen wir die Verzinsung 10-jähriger Eidgenossenanleihen aufgrund leicht steigender Inflation etwas höher.

 

Bedingte Inflationsprognose der SNB

Bloomberg, Macrobond, BLKB, Stand: Q2 2025

Währungen

«On hold» - es scheint, dass sich die Zentralbanken global auf diesen geldpolitischen Kurs geeinigt haben. Einzig die US-Notenbank Fed senkte den Leitzins um 0,25 Prozent-punkte, wobei weitere Zinssenkungen folgen dürften. Indes bleibt das Umfeld von Unsicherheiten geprägt. Der Schweizer Franken dürfte durch seinen Status als sicherer Hafen weiterhin gefragt sein.

 

Die Schweizerische Nationalbank liess den Leitzins am 25. September 2025 unverändert bei 0%. Ein zu starker Franken würde die durch die Zölle unter Druck geratene Exportwirtschaft zusätzlich belasten. Der CHF dürfte jedoch in diesem von Unsicherheiten geprägten Umfeld weiterhin zur Stärke neigen.

 

EUR – Frankreich verunsichert

Diskussionen zur Schuldensituation im französischen Staatshaushalt belasteten die europäische Gemeinschaftswährung im Monatsverlauf. Wir erwarten in der kurzen Frist eine Seitwärtsentwicklung, zumal sich die Zinsdifferenzen bei pausierenden Notenbanken nicht stark verändern dürften und die fiskalpolitischen Impulse mehr Zeit benötigen, bis diese in der Wirtschaft ankommen.

 

USD – der Startschuss ist gefallen

Wie Ende August am Jackson Hole Symposium angedeutet, senkte die US-Notenbank Fed als Reaktion auf den schwächelnden Arbeitsmarkt den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Mit diesem Entscheid ist der Startschuss zur Wiederaufnahme des Zinssenkungszyklus gefallen – obwohl die Inflation weiterhin über dem Ziel der Notenbank liegt. Die relative Attraktivität des USD nimmt aufgrund sinkender US-Zinsen ab, weshalb der Druck auf den Greenback kurz- bis mittelfristig bestehen bleiben dürfte.

 

GBP – BoE macht eine Pause

Auch die Bank of England (BoE) legte bei ihrer letzten Sitzung eine geldpolitische Pause ein, nachdem sie im August den Leitzins um ein Viertel Prozent gesenkt hatte. Die schwächelnde Konjunktur, die hartnäckige Inflation sowie die Aussicht auf graduell sinkende Zinsen lasten auf dem GBP.

 

JPY – BoJ verkauft ETFs

Der JPY dürfte kurz- bis mittelfristig von einer Straffung der japanischen Geldpolitik profitieren. Zwar liess die Bank of Japan (BoJ) die Leitzinsen bei ihrem letzten Zinsentscheid unverändert, stellte jedoch überraschend Pläne vor, durch gezielte ETF-Verkäufe die Bilanz zu verkürzen und dem Markt Liquidität zu entziehen. Damit bereitet die BoJ den Weg für die stetige Normalisierung der Geldpolitik.

Immobilien

Nach einer längeren Seitwärtsphase konnte der Markt für kotierte Immobilienfonds vor dem Hintergrund sinkender Bundesobligationsrenditen wieder merklich zulegen. Trotz Referenzzinssatzsenkung bleiben Immobilien als Portfolioergänzung attraktiv. Wir halten aufgrund der erhöhten Bewertungsniveaus aber an der neutralen Positionierung in Immobilien fest.

 

Mit sinkenden Bundesobligationsrenditen stieg der Markt für kotierte Immobilienfonds (SWIIT) wieder merklich an. Damit liegen die Bewertungen auf einem historisch hohen Niveau. Die Anfang September bekannt gegebene Senkung des Referenzzinssatzes ermöglicht es Mietenden, eine Mietpreissenkung zu beantragen, was in der kurzen Frist zu sinkenden Mieteinnahmen bei Bestandesmieten führen kann. Bei unverändert knappem Angebot und anhaltender Zuwanderung bleibt der Nachfrageüberhang nach Wohnungen bestehen, sodass das Neumietenwachstum anhält. Die erhöhten Bewertungen mahnen zur Zurückhaltung. Aufgrund des fundamental intakten Umfelds und den im Tiefzinsumfeld attraktiven Ausschüttungsrenditen bleiben Immobilien jedoch eine attraktive Anlageklasse.

 

Referenzzinssatz wieder auf historischem Tiefststand

Bloomberg, Macrobond, BLKB, Stand: 01.10.2025

Alternative Anlagen

Aufgrund des Tiefzinsumfelds im CHF-Anleihenmarkt gewinnen alternative Anlagen an Bedeutung – insbesondere solche, die unabhängig von Richtungstrends an Aktien- oder Anleihenmärkten stabile, risikoadjustierte Renditen liefern können. Eine besonders interessante Nische ist die Convertible Arbitrage-Strategie.

Convertible Arbitrage zielt nicht darauf ab, die Richtung der Märkte zu prognostizieren, sondern Preisineffizienzen zwischen Aktien, Anleihen und Optionen auszunutzen, während allgemeine Marktrisiken weitgehend neutralisiert werden.

 

Funktionsweise von Convertible Arbitrage

Typischerweise besteht die Umsetzung darin, eine Wandelanleihe zu kaufen und das zugrunde liegende Aktienexposure abzusichern (z. B. durch Short-Positionen). Eine Wandelanleihe ist ein hybrides Wertpapier, das heisst der Investor erhält Zinszahlungen und hat einen Rückzahlungsanspruch, ähnlich wie bei einer klassischen Unternehmensanleihe. Zusätzlich umfasst die Anleihe eine eingebaute Option, die den Umtausch in Aktien erlaubt. Damit hängt der Wert auch von der Entwicklung der Aktie und deren Volatilität ab.

Gerade diese Kombination eröffnet Arbitragemöglichkeiten, da Wandelanleihen oft ineffizient bepreist sind, im Vergleich zu reinen Anleihen, Aktien und Optionen.

Im Kern ergeben sich daraus folgende Renditequellen:

Volatilitätstrading: Nutzung von Ineffizienzen in der Optionskomponente, die auch in Phasen niedriger Marktvolatilität stetige Erträge ermöglicht.

Kreditselektion: Fokussierung auf kürzer laufende, qualitativ hochwertige Papiere, ergänzt durch gezielte Absicherungen.

Special Situations: Opportunitäten aus M&A, Rückkäufen oder Neuemissionen, die unabhängige Renditequellen erschliessen.

Das Ergebnis sind stabile, risikoadjustierte Erträge mit geringer Korrelation zu traditionellen Anlageklassen.

 

Marktumfeld

Das Jahr 2025 ist bisher geprägt von einem Spannungsfeld zwischen scheinbar robusten Kapitalmärkten und zunehmenden fundamentalen Risiken.

Die Volatilität dürfte angesichts unsicherer Zinsentwicklung, geopolitischer Spannungen und konjunktureller Fragilität wieder anziehen – ein Umfeld, in dem Volatilitätsstrategien profitieren können. Den aktuellen Risiken einer Ausweitung der Kreditaufschläge oder eines überraschenden Zinsanstiegs wirkt die Strategie durch Absicherung und kurze Duration entgegen.

Special Situations bleiben ein wesentlicher Treiber. Mit einer aktiven Emissionspipeline und einem regen M&A-Umfeld sind die Voraussetzungen gegeben, dass diese Quelle auch in den kommenden Quartalen konstante Erträge liefert.

Renditeeigenschaft. Während klassische Anleihen aktuell oft nur magere Zinsen abwerfen, können Cat-Bonds deutlich höhere laufende Erträge liefern. Aktuell liegen die Renditen mit um die 4% in CHF spürbar über dem langjährigen Durchschnitt.

 

Eine attraktive Ergänzung im Alternatives-Bereich

Im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen, die aktuell durch strukturelle Risiken oder hohe Bewertungen herausgefordert sind, bietet die Convertible Arbitrage Strategie eine attraktive Balance aus Stabilität, Liquidität und Renditepotenzial. Das Erkennen und Ausnutzen von Ineffizienzen ist eine anspruchsvolle Anlagestrategie und wird daher vorwiegend von spezialisierten Hedgefunds angeboten. Vor dem Kauf eines Convertible Arbitrage Funds bedarf es einer gründlichen Prüfung, da aus Sicht der Rendite und des Risikos grössere Unterschiede zwischen den verschiedenen Managern existieren.

Anlagepolitik der BLKB im Überblick

Für detaillierte Informationen zur Logik unserer Einschätzungen konsultieren Sie bitte die Erklärungen am Ende dieser Seite.

Unsere Autoren

Björn Weigelt, CAIA

Chief Investment Officer a.i.
+41 61 925 99 48

Cyrill Marugg, CIIA, CAIA

Fachleader Investment Research
+41 61 925 94 38

Jan von Burg

Portfoliomanager
+41 61 925 94 41

Sascha Gut, CFA

Fachleader iQ
+41 61 925 94 87

Timo Strub

Portfoliomanager iQ
+41 61 925 83 45

Erklärungen zur Logik der Einschätzungen

Die Einschätzungen zu den Assetklassen und Sektoren sind wie folgt zu lesen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der BLKB-Ausschlusskriterien befindet sich der Energiesektor nicht in der Allokation.

Die Beurteilung des Sustainable Asset Management der BLKB basiert jeweils auf der Einschätzung der relativen Attraktivität der jeweiligen Assetklasse, Sub-Assetklasse oder Sektors und wird typischerweise im Rahmen eines monatlichen Zyklus überprüft. Die Überprüfung kann aber auch in höherer Frequenz durchgeführt werden, sollte dies opportun erscheinen.

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