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BLKB Investment Navigator Anlagepolitik – Dezember 2025

Anlagepolitik im Dezember 2025

Das Brennglas

Reduziert man komplexe Zusammenhänge und Verflechtungen auf wenige gemeinsame Faktoren, macht das die Welt einfacher. Alles scheint durch ein paar zentrale Argumente erklärbar zu werden. Dieses Prinzip des Brennglases, das die Sonnenstrahlen breit einfängt und auf einen Punkt verdichtet, ist momentan im Zusammenhang mit dem Weltwirtschaftswachstum zu beobachten. Der Finanzmarkt reagierte rund um die Quartalszahlen von NVIDIA, als ob diese der Wegweiser zu einem weiteren soliden Wachstum oder dem Platzen einer Blase seien.

 

Am 19. November wurden die Quartalsergebnisse des Chip-Herstellers NVIDIA präsentiert. Das ist eine verpflichtende Information zu den Ergebnissen der vergangenen drei Monate und ein Ausblick, ob die hohen Erwartungen im nächsten Jahr auch erfüllt werden können. Daran ist nichts ungewöhnlich, dies geschieht viermal im Jahr. Das Unternehmen hat zur Beruhigung aller Marktteilnehmer sehr starke Zahlen berichtet und den Ausblick angehoben.

In Ermangelung wichtiger Fundamentaldaten aus den USA wie z.B. zum Arbeitsmarkt (der Regierungs-Shutdown hinterliess Spuren, wurden diese Ergebnisse jedoch zu einem Stellvertreter für die wirtschaftliche Situation der USA. An diesem einen Quartalsergebnis orientierten sich Aktien, Zinsen und Währungen. Die Aktien zeigten im Vorfeld Nervosität, der VIX-Index (Mass für Schwankungen an den Aktienmärkten) schoss nach oben, der US-Dollar zeigte Schwäche. Im Markt waren sogar Stimmen von Vermögensverwaltern zu hören, die ihre taktische Einschätzung zu Aktien nach diesem einzelnen Ergebnis überprüfen wollten.

Die Fokussierung auf dieses eine Unternehmen macht die Welt zwar leichter erklärbar, jedoch sind wirtschaftliche Verflechtungen, Zollabkommen, Inflationsraten, Zinspolitik und politische Stabilität nicht auf einen Punkt zu verdichten. Die Welt ist komplex. Wir bleiben für Sie in der Analyse und der Verarbeitung all dieser Daten dauerhaft am Ball und ziehen dann, mit Bedacht, die notwendigen Schlüsse. Ein Brennglas ist für uns dabei kein adäquates Instrument.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der US-Regierungs-Shutdown ist beendet
  • NVIDIA Ergebnisse wurden als Stellvertreter für fehlende Fundamentaldaten herangezogen
  • Die Fed bleibt auf Zinssenkungspfad
  • Wirtschaftswachstum weiter positiv, Inflation ist im Griff
  • Hohe Wertschwankungen im November
  • Diversifikation bleibt zentrales Mittel für langfristigen Anlageerfolg

Unsere Einschätzungen im Überblick

Wirtschaft

Ein Regierungs-Shutdown in den USA ist per se nichts Ungewöhnliches, kommt in unregelmässigen Abständen immer mal wieder vor. Doch mit 43 Tagen, an denen der Regierungsapparat teilweise heruntergefahren wurde, Behörden ihre Arbeit einstellten und Beamte keinen Lohn erhielten, kann die aktuelle US-Regierung einen neuen Rekord für sich verbuchen. So lange dauerte das Ringen um einen Finanzhaushalt noch nie.

Jetzt, wo die Behörden wieder ihren regulären Betrieb aufgenommen haben, werden für den Finanzmarkt wichtige Daten nachgereicht. Zum Beispiel die für die Einschätzung des Arbeitsmarkts wichtigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe oder die geschaffenen Stellen ausserhalb des sehr saisonalen Landwirtschaftssektors. Diese zeigten für den September einen nach wie vor robusten Markt, was von den Ökonomen sofort in einer tieferen Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung der Fed im Dezember übersetzt wurde. Das Basisszenario, in dem die Wirtschaft solider ist als befürchtet, und die Zentralbanken weiterhin ein wachsames Auge auf die Inflation werfen, bleibt intakt.

 

USA

Das erwartete Wirtschaftswachstum für Nordamerika wurde abermals leicht nach oben korrigiert und steht für das Jahr 2025 nun bei fast 2 % . Das ist historisch nicht sehr stark. Setzt man diese Zahl jedoch in den Kontext von Befürchtungen, die vor wenigen Monaten aufgrund der US-Zollpolitik die Rezessionswahrscheinlichkeit noch auf 40 % hat anspringen lassen, darf man knapp 2 % Wachstum als erstaunlich robust bezeichnen. Der US-Konsument, gestützt auf einen starken Arbeitsmarkt, blieb ausgabefreudig, und die Investitionen in strategische Infrastruktur rund um das Thema Künstliche Intelligenz zeigen Wirkung im Bruttoinlandprodukt. Hier werden echte Aufträge vergeben, IT-Spezialisten und Baufirmen angeheuert und bezahlt. Kombiniert mit einem tendenziell sinkenden Zinsniveau gehen wir davon aus, dass die aktuell prognostizierte Wachstumsrate von etwa 1, 8 % auch für 2026 erreichbar sein wird.

 

Europa

Die Unsicherheiten bezüglich der instabilen politischen Lage in Frankreich scheinen rückblickend wenig nachhaltig zu sein. Positive Signale zur wirtschaftlichen Stabilität kommen jedoch aus Italien, dessen Kreditwürdigkeit das erste Mal seit 2002 heraufgestuft wurde. Die Fähigkeit der Regierung, wirtschaftliche und fiskalische Reformen durchzusetzen, stützte das Wirtschaftswachstum. Zusammen mit dem Willen und dem finanziellen Spielraum vor allem in Deutschland, weitreichende Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung umzusetzen, gehen wir davon aus, dass das Wachstum 2026 in der Eurozone die bislang erwarteten Werte von nur etwas mehr als 1 % übertreffen kann.

 

Anzahl der Tage des US-Regierungs-Shutdowns

Quelle: Bloomberg, Macrobond, Stand: 30.11.2025

 

Schweiz

Der Zoll-Deal mit den USA ist ein wichtiger Meilenstein für die Schweizer Wirtschaft. Auch wenn durch die Ausnahme von Gold und Pharmaprodukten aus dem 39%- Satz, der bislang auf Warenimporte in die USA galt, der Einfluss auf die Gesamtschweizer Wirtschaftsleistung überschaubar war, so traf es einige Sektoren und vor allem die KMU stark. Mit einem Zollsatz von 15 % sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nun vergleichbar mit der EU. Das bringt Planungssicherheit und Beruhigung für die Schweizer Exportwirtschaft. Die starke Heimwährung lastet jedoch weiterhin auf den Wachstumsaussichten.

Aktien

Im November wurde Investoren wieder einmal vor Augen geführt, dass solide Fundamentaldaten allein noch kein Garant für eine positive Kursentwicklung darstellen. Nachdem die Märkte im Oktober ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt hatten, mussten Investoren im vergangenen Monat zumindest temporär einen Kursrückgang hinnehmen. Dies steht im Einklang mit unserer Einschätzung, dass die hohen Bewertungen die Aktienindizes korrekturanfälliger machen, auch wenn das fundamentale Bild positiv ist. Im Rahmen der Berichtssaison zum dritten Quartal 2025 wurden überwiegend starke Unternehmenszahlen präsentiert und auch die Wiederaufnahme der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten förderte bisher keine nennenswert negativen Überraschungen zu Tage. Interessanterweise scheinen jüngst unter anderem die Kryptomärkte eine Welle von Gewinnmitnahmen und Risikoreduktion ausgelöst zu haben.

 

Der Weltaktienmarkt verzeichnete im November einen zwischenzeitlichen Kursrückgang um bis zu 3,9 %, bevor eine starke Gegenbewegung den Index zum Ende des Monats sogar leicht ins Plus beförderte. Damit liegt die Gesamtjahresperformance auf starke 20,1 % (in USD). Aktien bleiben damit auch 2025 eine der am besten performenden Anlageklassen und wir sehen trotz der bestehenden Risikoherde (Geopolitik, Handelskonflikt etc.) gute Chancen, auf einen versöhnlichen Jahresausklang – eine klassische Jahresendrally ist nach wie vor nicht auszuschliessen. Im November war aber zumindest temporär «Risk-Off» angesagt. Zu den Gewinnern gehörten der Schweizer Aktienmarkt (+4 %) und Lateinamerika (+6 % in CHF). Der Schweizer Aktienmarkt stellte im November einmal mehr seine defensiven Qualitäten unter Beweis. Ein deutlicher Rücksetzer war in Fernost ex Japan zu beobachten, wo die Kurse in Schweizer Franken um 3,7 % fielen. Europäische Aktien, US-Titel und der japanische Markt notierten zum Ende des Monats alle leicht im Plus.

 

Starke Berichtssaison zum dritten Quartal

Die Berichtssaison zum dritten Quartal brachte überwiegend positive Nachrichten für Investoren. So vermochten rund zwei Drittel der US-Unternehmen die Erwartungen beim Umsatz zu übertreffen, während beim Gewinn pro Aktie sogar 82 % der vorgelegten Zahlensets besser waren als vom Markt erwartet. Damit konnte das Ergebnis des Vorquartals sogar noch leicht übertroffen werden. Zudem wurde damit auch der langjährige Durchschnitt von rund 75 % klar übertroffen. Im Mittel lag der Gewinn pro Aktie (GpA) dabei rund 6 % über Konsens. Bisher stemmen sich die Unternehmen also erfolgreich gegen die steife Brise, die ihnen seitens Handelskonflikt entgegenschlägt. Damit nimmt aber auch die Erwartungshaltung zu und erhöht die Hürde, die von den Unternehmen in den kommenden Quartalen genommen werden muss, um weiter positiv zu überraschen. So rechnet der Markt 2025 mit einer Steigerung des bereinigten Gewinns pro Aktie des S&P 500 von 14,2 %, während 2026 eine Wachstumsrate von 13 % antizipiert wird.

 

Die Quartalsberichte überraschten im Q3 positiv

Quelle: Bloomberg, Macrobond, Stand: Q2 2025

 

Gute Ausgangslage für Aktien, aber hohe Erwartungen

Angesichts des soliden Konjunkturumfelds, der sprudelnden Unternehmensgewinne und der sehr tiefen Zinsen halten wir die Ausgangslage für risikobehaftete Anlagen wie Aktien für gut. Für die Balance auf der Waage sorgen die hohen Bewertungen und das unsichere geopolitische Umfeld. Dementsprechend führen wir aktuell eine neutrale Aktienquote, würden Ceteris Paribus Rückschläge aber tendenziell für Zukäufe nutzen. Gerade für aktive Manager dürften sich in volatileren Marktphasen wieder interessante Opportunitäten auftun.

Zinsen & Obligationen

Die Renditen in den relevanten Währungsräumen USD, EUR und CHF sind auf Richtungssuche. Die Treiber hinter der Berg- und Talfahrt sind je nach Region unterschiedlicher Natur. Ein gemeinsamer Nenner kann allerdings ausgemacht werden: Relativ gut verankerte und teilweise sinkende Inflationserwartungen halten die globalen Zinsen generell im Zaum.

 

So fielen die am US-Obligationenmarkt eingepreisten Inflationserwartungen in den vergangenen Wochen sehr deutlich. Und dies, obwohl sich der Markt aufgrund des Shutdowns in der US-Administration nur teilweise an offiziellen Daten zur Teuerung orientieren konnte: Die Zahlen für Oktober werden gar nicht veröffentlicht und der Bericht für November wird erst Tage nach dem nächsten Zinsentscheid der US-Notenbank im Dezember publiziert. Stattdessen halten sich Marktteilnehmer und Analysten an alternative Quellen wie zum Beispiel privat erhobene Preisumfragen und stützen sich auf Indikatoren, die die Inflation indirekt beeinflussen – namentlich in erster Linie Arbeitsmarktdaten. Auch diese sind aktuell nicht in vollem Umfang verfügbar, deuten aber effektiv auf einen nachlassenden Preisdruck hin – die Prognoseunsicherheit ist momentan naheliegenderweise hoch.

Hierzulande können wir uns in der Analyse glücklicherweise auf aktuelle offizielle Zahlen berufen. Diese zeigen für Oktober eine rückläufige Teuerung, welche tiefer ausfiel als von Analysten und den Schweizer Notenbankern erwartet. Der überraschend tiefe Ausweis war primär auf volatile Preiskomponenten zurückzuführen. Die anhaltend tiefe Inflation dürfte ein zu starkes Ausbrechen der Renditen nach oben mittelfristig verhindern. Allerdings rechnen wir aufgrund der etwas aufgehellten Konjunkturaussichten in den kommenden Monaten mit leicht höheren CHF-Renditen.

 

Schweizer-Franken-Obligationen mit wenig Puffer

Die aktuelle Verzinsung auf dem Schweizer -Obligationen-Index liegt momentan bei knapp 0,7 % . Das scheint auf den ersten Blick nicht viel, ist verglichen mit dem aktuellen Leitzins von 0,0 % aber nicht gänzlich unattraktiv. Sobald die CHF-Renditen jedoch steigen, fällt die laufende Verzinsung schnell den Kursverlusten auf den Anleihen zum Opfer. In Erwartung leicht steigender Zinsen bei mittel- und kurzlaufenden Anleihen halten wir deshalb am Untergewicht in Schweizer-Franken- Obligationen fest und reduzieren die Zinssensitivität in den Portfolien etwas.

 

Zinsentwicklung und Ausblick im Schweizer Franken

Quelle: Bloomberg, Macrobond, BLKB, Stand: 30.11.2025

Währungen

Die Währungsmärkte preisten im Verlauf des Novembers einen sich abzeichnenden Zoll-Deal der Schweiz mit den USA ein. Der deutlich tiefere Zoll-Satz belastet die hiesige Exportwirtschaft weniger, wodurch der CHF aufwerten konnte.

 

15 % – So viel Zoll fällt an, wenn Schweizer Produzenten ihre im Inland hergestellten Waren in die USA exportieren. Damit fällt der Importaufschlag deutlich tiefer aus als die im Sommer 2025 verhängten 39 % und liegt nun auf dem gleichen Niveau wie etwa Güterimporte aus der EU in die USA. Mit diesem Abkommen nimmt der Gegenwind für die Schweizer Exportwirtschaft und die gesamte Konjunktur ab, wodurch sich ein Belastungsfaktor für den CHF verringert. Vor diesem Hintergrund konnte der CHF Anfang November aufwerten.

 

EUR - Konjunkturpakete bergen Potenzial

Die europäische Gemeinschaftswährung bewegt sich gegenüber dem CHF auf tiefem Niveau, wobei politische Budgetdiskussionen wie etwa in Frankreich den EUR jüngst belasteten. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte den Leitzins unverändert belassen, wodurch kurzfristig eine Seitwärtsentwicklung zu erwarten ist. Mittelfristig dürfte der EUR von der Konjunkturaufhellung durch die geplanten Investitionspakete in Rüstung und Infrastruktur profitieren.

 

USD - Shutdown ist vorbei, Belastungsfaktoren bleiben

Mitte November besiegelte US-Präsident Donald Trump das Ende des Shutdowns. Die steigenden US-Staatsschulden werden den Greenback jedoch weiterhin belasten. Auch wenn die Notenbankeraussagen zu einer weiteren Zinssenkung im Dezember jüngst zurückhaltender wurden, dürften die Leitzinsen mittelfristig weiter gesenkt werden. Der Zinsvorteil des USD gegenüber dem CHF sinkt damit, wodurch die US-Valuta weiterhin unter Druck bleiben dürfte.

 

JPY - Takaichis Einfluss belastet

Die neue Premierministerin Sanae Takaichi steht für eine expansive und wirtschaftsfreundliche Fiskalpolitik. Kurz nach ihrem Amtsantritt mahnte sie die Bank of Japan (BoJ) zur Vorsicht bei weiteren Leitzinsanhebungen und verwies dabei auf die tiefer ausgefallenen BIP-Wachstumszahlen im 3. Quartal. Die BoJ dürfte die Zinsanhebungen zeitlich nach hinten verschieben, obwohl die Inflation weiterhin erhöht ausfällt. Dies belastet den JPY kurzfristig;, mittelfristig hat der JPY Aufwertungspotenzial.

Immobilien

Die gute Stimmung am Markt für kotierte Immobilienfonds hält weiterhin an. Ende Oktober verzeichnete der SWIIT gar ein neues Rekordhoch. Mit den steigenden Indizes erhöhen sich die Bewertungsniveaus, weshalb wir Immobilienanlagen in den Portfolios neutral gewichten.

 

Im Tiefzinsumfeld bleiben Immobilienanlagen durch die noch immer attraktive Ausschüttungsrendite eine beliebte Portfolioergänzung. Entsprechend bleibt die Aktivität am Markt hoch, was auch an den von Immobilienfonds durchgeführten Kapitalmarkttransaktionen ablesbar ist. Seit Jahresstart konnte der Index für börsenkotierte Immobilienfonds SWIIT per Ende November um 8,7 % zulegen.

«Im Tiefzinsumfeld bleiben Immobilienanlagen durch die noch immer attraktive Ausschüttungsrendite eine beliebte Portfolioergänzung.»

Die treibenden fundamentalen Faktoren im Wohnsektor bleiben intakt, und die Nachfrage übersteigt das Angebot weiterhin. Nach zwei sehr starken Jahren ist davon auszugehen, dass die Dynamik bei der Nettozuwanderung abnehmen dürfte, was sich in einer rückläufigen Nachfrage widerspiegelt. Das Angebot bleibt aufgrund der tiefen Bautätigkeit derweil beschränkt. Somit kann weiterhin von einem positiven Mietpreiswachstum ausgegangen werden – wenn auch auf tieferem Niveau. Die Bewertungsniveaus sind hoch und die von uns erwarteten, leicht steigenden Renditen von Schweizer Staatsobligationen beschränken das Kurspotenzial.

Stagnation im Büroflächenmarkt

Im Bürosektor ist zu beobachten, dass auch nach dem COVID-bedingten Anstieg die Möglichkeit für Homeoffice zwar bestehen bleibt, die Häufigkeit, wie oft Arbeitnehmende zu Hause arbeiten, jedoch rückläufig ist. Diese Entwicklung treibt die Nachfrage nach Büroflächen. Die konjunkturelle Abkühlung und die zunehmende Integration von künstlicher Intelligenz sorgen für ein abnehmendes Beschäftigungswachstum und dadurch für eine abnehmende Nachfrage nach Büroraum. Aufgrund der gegenläufigen Entwicklungen ist eine Stagnation im Büroflächenmarkt zu erwarten.

Alternative Anlagen

Anlegerinnen und Anleger halten im aktuellen Tiefzinsumfeld Ausschau nach Anlagealternativen zu CHF-Obligationen, die unabhängig vom Schweizer Zinsmarkt stabile Erträge generieren können. Mikrofinanzfonds können hier eine interessante Ergänzung darstellen. Sie verbinden das Profil einer einkommensorientierten Anlage und ermöglichen gleichzeitig einen Beitrag zu mehr finanzieller Inklusion in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Der Mechanismus hinter Mikrofinanzfonds

Mikrofinanz sind kleine Kredite für Einzelpersonen und Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern, die vom klassischen Bankensystem nicht oder nur schlecht erreicht werden. Das können Kleinbauern, Markthändlerinnen oder lokale Dienstleister sein, die Beträge von wenigen hundert bis wenigen tausend Dollar aufnehmen, um Waren zu kaufen, in ihr Geschäft zu investieren oder vorübergehende Engpässe zu überbrücken.

Als Anleger treten Sie dabei nicht direkt als Kreditgeber gegenüber der Marktfrau in Kenia oder dem Schneider in Peru auf. Sie investieren in der Regel über spezialisierte Mikrofinanzfonds. Diese Fonds sammeln Kapital von verschiedenen Investoren und reichen es als Darlehen an Mikrofinanzinstitute weiter. Diese wiederum vergeben die Kleinkredite vor Ort. Dadurch entsteht eine Kette, die das Anlagekapital verzinst, während gleichzeitig Menschen ohne Zugang zu einer klassischen Bank neue Chancen erhalten.

Mikrofinanz als Anlagebaustein, Chancen und Risiken für Anleger

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich Mikrofinanz zu einer eigenständigen Anlageklasse innerhalb der alternativen Anlagen entwickelt. Das Gesamtvolumen an vergebenen Mikrokrediten ist deutlich gewachsen, und neben Entwicklungsbanken und Stiftungen sind heute auch institutionelle und private Investoren beteiligt.

Historisch haben viele Mikrofinanzfonds über längere Zeiträume hinweg stabile, moderat positive Renditen erzielt. Das Ertragsniveau lag häufig im Bereich dessen, was konservative Obligationenfonds erwirtschaften, ohne Spitzen nach oben, aber auch ohne starke Ausschläge nach unten.

Auffällig ist die niedrige Volatilität. Da die zugrunde liegenden Kredite nicht börsengehandelt werden, die Bewertung eher modellbasiert beziehungsweise amortisiert erfolgt und die Laufzeiten der Kredite kurz sind, verlaufen die Wertentwicklungen relativ glatt. Risiken sind dennoch vorhanden; geraten ganze Regionen in eine Wirtschafts- oder Währungskrise, kann die Rückzahlungsfähigkeit der Endkreditnehmer sinken. Durch eine breite Diversifikation über verschiedene Länder und Endkreditnehmer können die Fondsmanager die Risiken reduzieren.

Einsatz im Portfolio

Im aktuellen Umfeld kann durch die Beimischung von Mikrofinanzfonds eine leichte Mehrrendite zu Obligationen bei gleichzeitig tiefer Korrelation zu den traditionellen Anlagen erreicht werden. Für qualifizierte Investoren, die einen mittleren bis längeren Anlagehorizont haben, Stabilität im Portfolio suchen, auf tägliche Liquidität verzichten können und gleichzeitig eine soziale Wirkung erzielen möchten, kann Mikrofinanz daher eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen CHF-Obligationenbestand sein.

Anlagepolitik der BLKB im Überblick

Für detaillierte Informationen zur Logik unserer Einschätzungen konsultieren Sie bitte die Erklärungen am Ende dieser Seite.

Unsere Autoren

Björn Weigelt, CAIA

Chief Investment Officer a.i.
+41 61 925 99 48

Cyrill Marugg, CIIA, CAIA

Leiter Investment Research
+41 61 925 94 38

Jan von Burg

Portfoliomanager
+41 61 925 94 41

Sascha Gut, CFA

Leiter Portfoliomanagement iQ
+41 61 925 94 87

Timo Strub

Portfoliomanager iQ
+41 61 925 83 45

Erklärungen zur Logik der Einschätzungen

Die Einschätzungen zu den Assetklassen und Sektoren sind wie folgt zu lesen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der BLKB-Ausschlusskriterien befindet sich der Energiesektor nicht in der Allokation.

Die Beurteilung des Sustainable Asset Management der BLKB basiert jeweils auf der Einschätzung der relativen Attraktivität der jeweiligen Assetklasse, Sub-Assetklasse oder Sektors und wird typischerweise im Rahmen eines monatlichen Zyklus überprüft. Die Überprüfung kann aber auch in höherer Frequenz durchgeführt werden, sollte dies opportun erscheinen.

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