Zum Inhalt springen Zur Fusszeile springen
BLKB Logo - Zurück zur Startseite BLKB Logo - Zurück zur Startseite

BLKB Investment Navigator Anlagepolitik – September 2025

Anlagepolitik im September 2025

Weichenstellungen in Jackson Hole

Seit 1982 versammelt die Kansas City Fed im abgeschiedenen Jackson Hole, Wyoming, eine kleine aber feine Runde aus Notenbankern und Ökonomen. Das Symposium, geboren 1978 und berühmt geworden durch Paul Volckers angebliche Vorliebe fürs Fliegenfischen, ist keine Zinssitzung - aber ein Resonanzraum für grosse geldpolitische Weichenstellungen. Von Bernankes Signalen für Quantitative Easing 2 im Jahr 2010 über Powells neue Inflationsstrategie 2020 bis zur entschlossenen Anti-Inflations-Botschaft 2022: In Jackson Hole werden Worte zu Politik.

Das Jackson Hole Economic Policy Symposium 2025 stand unter dem Leitthema «Labor Marktes in Transition – Demographics, Productivity and Macroeconomic Policy». Die Notenbanker befassten sich also mit den Auswirkungen verschiedener Faktoren auf den Arbeitsmarkt. Passend dazu betonte Fed Chef Jerome Powell in seiner Rede die erhöhten Konjunkturrisiken, die nach der Analyse des FOMC jüngst vom US-Arbeitsmarkt ausgingen. Die Inflationsrisiken bestehen derweil weiter; die Effekte des US-Handelskonflikts mit dem Rest der Welt werden zunehmend in den Konsumentenpreisen sichtbar. Nach der Interpretation von Powell ist aktuell aber anzunehmen, dass diese Effekte nur vorübergehender Natur sind. Unterstellt man, dass diese Einschätzung korrekt ist, überwiegen die Arbeitsmarktrisken. Damit hat der Fed-Vorsitzende entgegen den Erwartungen des Marktes die Tür für eine Zinssenkung im September einen Spalt weit geöffnet.

Das Gremium nutzte das Symposium zudem für ein Update seines Strategierahmens. Im Kern erklärte die Fed die Rückkehr zu einem flexiblen Inflationsziel, anstatt des 2020 eingeführten Prinzips, frühere Zielunterschreitungen durch spätere Überschreitungen in der langen Frist auszugleichen. Unverändert bleibt das 2%-Inflationsziel; als entscheidend wird die feste Verankerung der längerfristigen Inflationserwartungen angesehen. Gilt es Preisstabilität und Beschäftigung gegeneinander abzuwägen, soll die Fed einen ausgewogenen Ansatz wählen.

Die geänderte Rhetorik Jerome Powells in Bezug auf den geldpolitischen Pfad führten zu einem deutlichen Anstieg der impliziten Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte im September; bis Ende Jahr werden mindestens zwei Zinsschritte eingepreist. Zeitgleich stellt sich die Frage, inwiefern sich die Fed vom öffentlichen Druck Donald Trumps beeinflussen lässt. Die Einflussnahme des US-Präsidenten erhöht das Risiko eines geldpolitischen Fehlers mit unklaren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgefüge. Aus Anlegersicht gilt es, weiterhin umsichtig Chancen und Risiken abzuwägen und dem herausfordernden Umfeld mit einem langfristig ausgerichteten, aktiven Ansatz zu begegnen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Jerome Powell öffnet in Jackson Hole die Tür für eine Zinssenkung im September
  • Wir sehen keine Rezession der Weltwirtschaft
  • Fallende Zinsen machen Realwerte wie Aktien und Immoblien attraktiver
  • Diversifikation bleibt ein zentrales Mittel für den langfristigen Anlageerfolg

Unsere Einschätzungen im Überblick

Wirtschaft

Die Weltkonjunktur sieht sich zurzeit mit einer aussergewöhnlich hohen Dichte an Risikofaktoren konfrontiert: Von geopolitischen Auseinandersetzungen bis hin zum Handelsstreit, den die US-Regierung mit dem Rest der Welt vom Zaun gebrochen hat – die Grosswetterlage scheint angespannt. Damit erhöht sich auch die Prognoseunsicherheit, was erhöhte Flexibilität bei der Einordnung der Lage und der Beurteilung der Aussichten unabdingbar machte. Bisher mahnen die Vorzeichen zwar zur Vorsicht, der uns erreichende Datenkranz offenbart aber noch keine bedeutenden Risse in der makroökonomischen Fassade, was uns auch auf die kommenden Quartale vorsichtig zuversichtlich blicken lässt.

Die zu beobachtenden makroökonomischen Daten legen weiterhin nahe, dass die Weltwirtschaft sowohl 2025 als auch 2026 zulegen wird – wenngleich unterhalb des Potenzialwachstums. Nichtsdestotrotz halten wir die Wachstumsschätzungen vor allem für 2025 als zu ambitioniert und gehen davon aus, dass diese noch weiter nach unten revidiert werden könnten. Eine Rezession mit negativen Wachstumsraten auf breiter Front erscheint uns aktuell unwahrscheinlich. Zeitgleich sind die wichtigsten Notenbanken der Welt auf gutem Weg, die Inflation auf Zielniveau zu bringen. Damit erhöht sich der Spielraum für die Zentralbanker, ihre Geldpolitik expansiver zu gestalten und der Wirtschaft – falls nötig – kontrolliert unter die Arme zu greifen.

USA

Die wichtigste Stütze des US-Konjunkturwachstums, der Konsument, hält sich weiterhin wacker und trägt sein Einkommen weiterhin zu einem hohen Anteil in die Läden. Die rückläufige, wenn auch immer noch erhöhte Inflation sowie die starke Erholung des Aktienmarktes nach dem kurzen Rückschlag im April dürften das ihrige beigetragen haben, um die Konsumentenstimmung aufrechtzuerhalten. Wir gehen weiterhin davon aus, dass das Wachstum 2025 als auch 2026 etwas geringer ausfallen wird als vom Markt antizipiert, erwarten aber keine Rezession. Der Zollkonflikt dürfte die Inflation länger als gewünscht anheizen, was die Aufgabe für die US-Notenbank herausfordernd gestaltet. Jerome Powell signalisiert jüngst dennoch zunehmende Bereitschaft, einen Zinsschritt in absehbarer Zukunft in Betracht zu ziehen.

Europa

Das Konjunkturbild in Europa präsentiert sich weiterhin zweigeteilt: durchzogen in der kurzen, zunehmend interessant in der mittleren Frist. Im laufenden Jahr gehen wir davon aus, dass das Umfeld sich dämpfend auf das Wirtschaftswachstum in Europa auswirkt. Ab 2026 sollte aber die positive Wirkung der neuen Investitionsbereitschaft in Infrastruktur und Verteidigung sichtbar werden. Entsprechend gehen wir für das kommende Jahr von Wachstumsraten über 1% aus und sind etwas konstruktiver als der Konsens. Auch die Schweizer Wirtschaft sollte davon profitieren und durch ihre Innovationskraft ein etwas höheres Wachstum als in Europa erreichen können. Allerdings hängt über den Prognosen zum Schweizer Wirtschaftswachstum das Damoklesschwert potenzieller Pharmazölle. Diese könnten zu einer bedeutenden Belastung für den hiesigen Wirtschaftsstandort werden, während unter den bereits ausgesprochenen 39% vor allem mittelständische Unternehmen leiden dürften. Die diesbezügliche Unsicherheit ist deutlich erhöht.

Emerging Markets

Wir halten die ambitionierten Wachstumsziele der chinesischen Regierung in diesem Jahr für nicht vollständig erreichbar. Dies entspricht den Markterwartungen und dürfte daher kaum mehr eine Überraschung darstellen. Die anhaltende Immobilienkrise und der verhaltene Binnenkonsum lasten auf der Wirtschaft; positiv auf das Wachstum wirkt sich derweil der weiter erstarkende Technologiesektor aus. Für Lateinamerika sehen wir den schwachen US-Dollar als Chance, während der Handelskonflikt auf den Wachstumsaussichten lastet.

Fed: Erwartete Zinsschritte und implizites Niveau

Bloomberg, Macrobond, Stand: 02.09.2025

Aktien

Die Aktienmärkte setzten den Aufwärtstrend, den sie im April eingeschlagen haben, auch im August fort. Damit widersetzen sie sich den Gravitationskräften geopolitischer Verwerfungen, des Handelskonflikts und der erhöhten Bewertungsniveaus. Unterstützend wirkten eine starke Berichtssaison, solide Konjunkturdaten und ein «dovisher» Jerome Powell.

Der Weltaktienmarkt verzeichnete im August ein solides Plus von rund 3%, was die Gesamtjahresperformance auf 14% hebt. Wer im April während der Zollwirren zugekauft hat, konnte seither sogar eine satte Rendite von fast 30% erwirtschaften. Viele regionale Indizes schwingen sich inzwischen wieder von einem Allzeithoch zum nächsten. Der Schweizer Aktienmarkt legte im August fast 3% zu und gehört zusammen mit Japan, wo ein Plus von fast 5% resultierte, zu unseren präferierten Regionen. Lateinamerika sticht mit einer Monatsperformance von mehr als 8% heraus.

Aktien warfen 2025 bisher wieder attraktive Renditen ab

Bloomberg, Macrobond, Stand: 02.09.2025

Seit Jahresbeginn stehen damit auch 2025 wieder attraktive Aktienrenditen in den Büchern. Insbesondere im Umfeld fallender Zinsen gewinnen Realwerte, zu denen Aktien gehören, an Attraktivität.

Starke Berichtssaison stärkt das Anlegervertrauen

Die Halbjahresabschlüsse waren mit grosser Spannung erwartet worden. Dabei lag der Fokus auf der Frage, ob der Handelskonflikt sich bereits in den Zahlen der Unternehmen niederschlagen würden. Dies war nicht der Fall. Rund zwei Drittel der US-Unternehmen vermochten die Erwartungen beim Umsatz zu übertreffen, während der Gewinn sogar in 80% der Fälle höher ausfiel als vom Markt antizipiert. Im Schnitt wurden rund 9% mehr Gewinn ausgewiesen als in den Modellen der Analysten abgebildet. Für Entwarnung ist es aber noch zu früh. Wir gehen davon aus, dass die Zolleffekte in der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden und halten es für wahrscheinlich, dass die Gewinnschätzungen für 2025 als etwas zu ambitioniert herausstellen werden. Das bedeutet aber keineswegs, dass zwingend mit negativen Aktienrenditen zu rechnen ist – wer selektiv vorgeht und seine Portfolioallokation aktiv gestaltet, sollte unserer Ansicht nach auch in diesem Umfeld positive Ergebnisse erzielen können.

Leichte Anpassung unserer Regionen-Allokation

Das globale Konjunkturumfeld hat sich 2025 bisher besser entwickelt als von uns zu Jahresbeginn befürchtet. Damit konnte auch ein grösserer Abschwung der chinesischen Wirtschaft vermieden werden, wenngleich die an-haltende Immobilienkrise den Privatkonsum noch immer zurückbindet und die Sparneigung erhöht. Dem stehen ein starker monetärer Rückhalt seitens PBOC entgegen. Zudem spricht ein erhöhter Risikoappetit in Kombination mit einem schwachen US-Dollar grundsätzlich für Engagements in Emerging Markets. Auch umfasst die Region Fernost ex China unter anderem Taiwan und Südkorea, wo wir attraktive Opportunitäten verorten. Entsprechend haben wir unsere Einschätzung der Region von wenig attraktiv auf neutral angehoben.

Chancen und Risiken halten sich die Waage

Der Weltaktienindex notiert aktuell bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 20-mal, nachdem im April zwischenzeitlich ein Niveau von rund 16,5-mal erreicht worden war. Darin spiegeln sich unserer Ansicht nach der solide Rückhalt des Konjunkturumfelds, die Erwartung fallender Zinsen (positiv für Realwerte) und die insgesamt aufgehellte Anlegerstimmung. Wir beobachten aber noch keine Euphorie, die zu übermässiger Vorsicht mahnen würde. Trotzdem dürften die Aktienmärkte auf diesem Bewertungsniveau anfälliger für Kursrückschläge sein, sollten sich neue, bisher unbekannte Risiken manifestieren. Eine Rezession würde dieses Bild deutlich eintrüben, wir halten eine solche aktuell aber für unwahrscheinlich. Alles in allem halten wir Chancen und Risiken bei Investitionen in Aktien für ausgeglichen und bleiben entsprechend neutral positioniert.

Zinsen & Obligationen

Nach den zuletzt schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA preist der Markt eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank bereits im September ein – obwohl die Inflationsrisiken präsent sind. Die Schweizerische Nationalbank dürfte dagegen die Füsse vorerst stillhalten.

Die US-Zinsen, die zeitweise auch Taktgeber für die Zinsmärkte in Europa sind, bewegen sich nach wie vor in einem starken Spannungsfeld zwischen ausgeprägter Inflation und Konjunkturrisiken. Die US-Notenbank Fed muss gemäss ihrem Mandat ein Auge auf beide Grössen haben. Lockert sie die Geldpolitik, greift sie damit der Konjunktur und somit dem Arbeitsmarkt unter die Arme, hält sie demgegenüber die Leitzinsen auf hohem Niveau, wirkt sie einer zu hohen Inflation entgegen. Jegliche Hinweise darauf, welchem Ziel sich die Notenbanker stärker zuwenden, werden von den Marktteilnehmern momentan mit Argusaugen verfolgt. So stand gerade das Notenbankertreffen in Jackson Hole im Fokus, wo US-Notenbankchef Jerome Powell die Tür für eine Zinssenkung im September aufstiess, indem er die jüngste Schwäche am Arbeitsmarkt ins Zentrum seiner Aussagen rückte. In Stein gemeisselt ist diese geldpolitische Lockerung jedoch noch nicht, denn mit einer wieder ansteigenden Kerninflationsrate über 3% sowie latenten Risiken durch die von Trump auferlegten Zölle, ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen.

Deflationsrisiken schwächen sich etwas ab

Entgegen der Situation in den USA kämpfen die Schweizer Notenbanker schon seit Monaten nicht gegen Inflations-, sondern eher Deflationsrisiken. Aber auch hierzulande stiegen die Preise jüngst wieder etwas an. So scheint der negative Inflationswert im Mai eine Ausnahme zu bleiben – es wäre aber voreilig, die Deflationsrisiken aus dem Fokus zu verlieren. Denn auch wenn die hiesige Währung kürzlich im Zuge der von den USA auferlegten Zölle etwas an Wert eingebüsst hat, so spricht das global unsichere Umfeld für einen weiterhin starken Schweizer Franken. Entsprechend dürfte die Auslandsinflation gedämpft bleiben. Zudem rechnen wir damit, dass sinkende Bestandsmieten die Wohnkosten senken. Wir erwarten deshalb im aktuellen Zinssenkungszyklus der SNB noch einen weiteren Zinsschritt und damit einen negativen Leitzins von –0,25% im Dezember. Nach wie vor hängt der Zinsausblick primär an der Entwicklung des CHF und ist dementsprechend auch kurzfristig mit Unsicherheit behaftet.

Zinsprognosen BLKB im September 2025

Bloomberg, Macrobond, BLKB, Stand: 02.09.2025

Währungen

Die US-Zölle verunsicherten die Investoren, sodass sich der Schweizer Franken im Monatsverlauf leicht abschwächte. Unter dem handelspolitischen Druck dürfte die SNB sehr zurückhaltend am Devisenmarkt agieren. Mittelfristig sollte die Zinspolitik der globalen Notenbanken den kurstreibenden Faktor spielen.

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten neigt der CHF als sicherer Hafen tendenziell zur Stärke. Die Anfang August angekündigten US-Zölle von 39% auf Schweizer Importe bergen jedoch grosse Unsicherheiten für die Schweizer Wirtschaft, sodass sich die heimische Währung im Monatsverlauf leicht abschwächte. Die Kursbewegungen fielen jedoch gering aus und vor dem Hintergrund der anhaltenden globalen Unsicherheiten sollte der CHF weiterhin zur Stärke neigen.

EUR – keine EZB-Zinssenkung mehr erwartet

Die EZB hat in ihrer Juli-Sitzung den Leitzins unverändert belassen und pausiert somit den Zinssenkungszyklus. Mit einer Inflation auf dem 2%-Ziel und fiskalgestützten Konjunkturhoffnungen besteht unseres Erachtens kein Handlungsdruck für die europäischen Währungshüter, den Leitzins weiter zu senken. Der EUR kann von diesen Entwicklungen profitieren.

USD – Fed im Fokus

Nach der Abwertung im ersten Halbjahr 2025 konnte sich der USD stabilisieren. Für die weiteren Monate wird die Zinspolitik der US-Fed entscheidend sein. Durch die schwer abschätzbaren Inflationsfolgen der US-Importzölle ist die Visibilität gering, wann und in welchem Ausmass die Notenbank die Zinsen senken wird. Fest steht, dass durch die erwarteten Zinssenkungen der US-Zinsvorteil sinkt, was den USD belastet.

GBP – Inflation fällt überraschend höher aus

Nach einer äusserst knappen Abstimmung senkte die Bank of England (BoE) den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4% und reagiert damit auf den angeschlagenen Arbeits-markt. Die höher als erwartete Juli-Inflation von 3,8% zeigt jedoch, dass die BoE bei weiteren Zinssenkungen behutsam vorgehen muss. Die erwarteten Zinssenkungen und die anhaltenden Unsicherheiten lasten auf dem GBP.

JPY – höhere Leitzinsen erwartet

Das stärker als erwartet ausgefallene Wachstum und die angehobenen Inflationserwartungen der Bank of Japan (BoJ) sprechen dafür, dass die japanischen Leitzinsen in den kommenden Monaten steigen dürften. Der JPY kann dadurch von der steigenden Zinsdifferenz gegenüber dem CHF profitieren.

Immobilien

Der Markt für börsengehandelte Immobilienfonds hat seinen Seitwärtstrend im vergangenen Monat fortgesetzt. Mit sinkenden Bundesobligationsrenditen gewinnen Immobilienanlagen an Attraktivität. Die aktuell hohen Bewertungsniveaus beschränken jedoch das Aufwärtspotenzial. Wir schätzen die Chancen und Risiken als ausgeglichen ein und bleiben neutral in Immobilien positioniert.

Der Index für kotierte Immobilienfonds (SWIIT) setzt seinen Seitwärtstrend der letzten Monate fort, trotz gesunkener Bundesobligationsrenditen infolge der US-Zölle von 39%. Typischerweise gewinnen Immobilienanlagen bei sinkenden Bundesobligationsrenditen an Wert, da der Renditeaufschlag – die Differenz zwischen der Immobilienausschüttungsrendite und der Rendite der Bundesobligationen – steigt. Die historisch betrachtet hohen Bewertungen beschränken jedoch das Kurspotenzial. Der Aufschlag gegenüber der zehnjährigen Bundesobligationsrendite liegt leicht unter dem langjährigen Durchschnitt. Bei tiefen Obligationsrenditen und gestützt durch solide fundamentale Treiber bleiben Immobilien eine attraktive Portfolioergänzung. Wir schätzen die Chancen und Risiken als ausgeglichen ein und halten an unserer neutralen Positionierung fest.

Immobilien bieten Renditeaufschlag

Bloomberg, Macrobond, BLKB, Stand: 02.09.2025

Alternative Anlagen

Katastrophenanleihen, kurz Cat-Bonds, sind eine Anlageklasse abseits der traditionellen Märkte. Sie ermöglichen Versicherungsunternehmen und vor allem Rückversicherern, Risiken aus Naturkatastrophen, wie einem Hurrikan oder einem Erdbeben an Investoren weiterzugeben. Wer investiert, erhält eine attraktive Rendite – solange kein grosses Unglück eintritt.

Die entscheidende Phase im Zyklus steht an

Der Sommer ist am Cat-Bonds-Markt traditionell eine ruhigere Zeit. Viele Schuldner emittieren ihre Anleihen jeweils vor Beginn der Hurrikansaison, sodass die grosse Platzierungswelle bereits vorbei ist. Auf dem Sekundärmarkt blieben die Preise stabil, da die kürzlich aufgetretenen Naturereignisse, wie Überschwemmungen oder Hitzewellen, kaum Auswirkungen hatten auf die Performance der Anleihen. Die kommenden Monate stehen ganz im Zeichen der Naturrisiken. Im Atlantik hat die Hurrikansaison begonnen und dauert noch bis Anfang November, während im Pazifik Taifune drohen. Diese saisonale Unsicherheit macht den Markt lebendig und eröffnet Chancen. Die Renditen, die Investoren aktuell für das Tragen von Katastrophenrisiken erhalten, liegen spürbar über dem langjährigen Schnitt. Für Anleger kann dies ein attraktiver Zeitpunkt sein, um diese Nische ins Visier zu nehmen. Historisch zeigt sich: Nach dem Höhepunkt der Hurrikansaison normalisieren sich die Preise wieder, sofern keine grösseren Schäden vorliegen.

Absicherung der Währungsrisiken

Da die meisten Cat-Bonds in US-Dollar begeben werden, sichern spezialisierte Fonds die Anlagen in Schweizer Franken ab. So partizipieren Anleger an der Rendite, ohne das Risiko schwankender Wechselkurse tragen zu müssen.

Eine zunehmend gesuchte Anlageklasse

Cat-Bonds haben sich in den vergangenen Jahren als ernstzunehmende Anlageklasse etabliert und das aus guten Gründen. Einer der grössten Pluspunkte ist die Renditeeigenschaft. Während klassische Anleihen aktuell oft nur magere Zinsen abwerfen, können Cat-Bonds deutlich höhere laufende Erträge liefern. Aktuell liegen die Renditen mit um die 4% in CHF spürbar über dem langjährigen Durchschnitt. Mindestens ebenso spannend ist der Diversifikationseffekt. Cat-Bonds hängen nicht von Konjunktur, Zinsentwicklung oder geopolitischen Krisen ab. Stattdessen sind sie an die Natur gekoppelt – und die folgt eigenen Gesetzen. Dadurch bewegen sich Cat-Bonds weitgehend unabhängig von Aktien- und Obligationenmärkten. Wer sie ins Depot aufnimmt, senkt die Abhängigkeit vom klassischen Börsengeschehen und kann das Portfolio insgesamt robuster ausgestalten.

Die Risiken im Blick behalten

Natürlich gilt: Wer investiert, muss die Risiken im Blick behalten. Ein schwerer Hurrikan oder ein starkes Erdbeben kann Verluste verursachen. Doch wer umsichtig streut, unterschiedliche Regionen und Strukturen kombiniert und auf professionelle Manager setzt, kann diese Risiken deutlich reduzieren. Abschliessend lässt sich festhalten: Cat-Bonds verbinden überdurchschnittliche Renditechancen mit einem klaren Diversifikationsvorteil. Sie sind damit eine wertvolle Ergänzung für Anleger, die ihr Portfolio wetterfester machen wollen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Anlagepolitik der BLKB im Überblick

Für detaillierte Informationen zur Logik unserer Einschätzungen konsultieren Sie bitte die Erklärungen am Ende dieser Seite.

Unsere Autoren

Björn Weigelt, CAIA

Chief Investment Officer a.i.
+41 61 925 99 48

Cyrill Marugg, CIIA, CAIA

Fachleader Investment Research
+41 61 925 94 38

Jan von Burg

Portfoliomanager
+41 61 925 94 41

Sascha Gut, CFA

Fachleader iQ
+41 61 925 94 87

Timo Strub

Portfoliomanager iQ
+41 61 925 83 45

Erklärungen zur Logik der Einschätzungen

Die Einschätzungen zu den Assetklassen und Sektoren sind wie folgt zu lesen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der BLKB-Ausschlusskriterien befindet sich der Energiesektor nicht in der Allokation.

Die Beurteilung des Sustainable Asset Management der BLKB basiert jeweils auf der Einschätzung der relativen Attraktivität der jeweiligen Assetklasse, Sub-Assetklasse oder Sektors und wird typischerweise im Rahmen eines monatlichen Zyklus überprüft. Die Überprüfung kann aber auch in höherer Frequenz durchgeführt werden, sollte dies opportun erscheinen.

Disclaimer

Dieses Dokument enthält Werbung.
Dieses Dokument dient nur zu Werbe- und Informationszwecken, ist ausschliesslich für die Verbreitung in der Schweiz bestimmt und richtet sich explizit nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbieten. Dieses Dokument und die darin enthaltenen Informationen dürfen nicht an Personen, die möglicherweise US-Personen nach der Definition der Regulation S des US Securities Act von 1933 sind, verteilt und/oder weiterverteilt werden. Gemäss Definition umfasst der Begriff "US Person" jede natürliche US-Person oder jede nach amerikanischem Recht gegründete juristische Person, Unternehmung, Firma, Kollektivgesellschaft oder sonstige Gesellschaft. Eine Vervielfältigung oder Reproduktion dieses Dokuments, auch auszugsweise, ist ohne vorgängige schriftliche Einwilligung der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) nicht gestattet.


Die Ausführungen und Angaben in diesem Dokument wurden von der BLKB - teilweise aus externen Quellen, welche die BLKB nach bestem Wissen als zuverlässig beurteilt - mit grösster Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Die BLKB bietet keinerlei Gewähr für deren Inhalt, Vollständigkeit und Richtigkeit. Sie lehnt jede Haftung für Schäden oder Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Informationen ergeben.


Dieses Dokument sowie die darin enthaltenen Informationen stellen weder eine Beratung noch ein Angebot noch eine Aufforderung noch eine Empfehlung noch eine Einladung zur Zeichnung, zum Erwerb oder zum Verkauf irgendwelcher Finanzinstrumente oder zur Vornahme sonstiger Transaktionen dar. Sie bilden auch keine Grundlage für einen entsprechende Vertrag oder eine entsprechende Verpflichtung jedwelcher Art. Dementsprechend entbinden sie den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung. Dem Empfänger wird empfohlen, bei Bedarf unter Beizug eines Beraters die Informationen in Bezug auf ihre Vereinbarkeit mit seinen persönlichen eigenen Verhältnissen, insbesondere auf rechtliche, steuerliche, regulatorische und andere Konsequenzen zu prüfen.


Sämtliche Informationen und geäusserten Einschätzungen sind rein indikativ, nur im Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments aktuell, können sich jederzeit ändern und sind als Entscheidungsgrundlage ungeeignet. Die in diesem Dokument enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen basieren auf den Annahmen und Erwartungen, welche die BLKB zum heutigen Zeitpunkt für realistisch hält, die sich aber als falsch herausstellen können. Entsprechend besteht das Risiko, dass Aussichten, Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und andere in zukunftsbezogenen Aussagen beschriebene oder implizierte Ergebnisse nicht erreicht werden. Zudem stellt eine positive Rendite einer Anlage in der Vergangenheit keine Garantie für eine positive Rendite in der Zukunft dar. Die BLKB schliesst die Haftung für diese Fälle vollumfänglich aus.


Dieses Dokument ist kein Prospekt im Sinne von Artikel 35 ff. des Finanzdienstleistungsgesetzes (FIDLEG) und wurde auch nicht von einer Schweizer Prüfstelle gemäss Artikel 51 FIDLEG geprüft und/oder genehmigt. Der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB resp. KID) für Finanzinstrumente können kostenlos bei den zuständigen Vertriebsstellen, bei der Depotbank, der Fondleitung oder online unter der Webseite der Swiss Fund Data AG www.swissfunddata.ch oder der SIX Exchange Regulation AG www.ser-ag.com bezogen werden.


In Ausnahmefällen, insbesondere wenn keine interessenwahrenden nachhaltigen Anlageinstrumente zur Verfügung stehen, kann die BLKB zwecks Einhaltung ihrer Anlagepolitik und Sicherstellung der Diversifikation auf passive Anlageprodukte zurückgreifen.


Falls in diesem Dokument Daten der SIX Swiss Exchange verwendet wurden, gilt der Disclaimer der SIX Index AG: SIX Index AG ist die Quelle der in der vorliegenden Berichterstattung aufgeführten Indizes und der darin enthaltenen Daten. SIX Index AG ist in keinerlei Form an der Erstellung der in dieser Berichterstattung enthaltenen Informationen beteiligt. SIX Index AG übernimmt keinerlei Gewährleistung und schliesst jegliche Haftung (sowohl aus fahrlässigem sowie aus anderem Verhalten) in Bezug auf die in dieser Berichterstattung enthaltenen Informationen – wie unter anderem für Genauigkeit, Angemessenheit, Richtigkeit, Vollständigkeit, Rechtzeitigkeit und Eignung für beliebige Zwecke – sowie hinsichtlich Fehlern, Auslassungen oder Unterbrechungen der von der SIX Index AG zur Verfügung gestellten Indizes oder deren Daten aus. Jegliche Verbreitung oder Weitergabe der von SIX Index AG stammenden Informationen ist untersagt.


Falls in diesem Dokument Daten der MSCI Inc. verwendet wurden, gilt der Disclaimer der MSCI Inc.: Certain information contained herein (the “Information”) is sourced from/copyright of MSCI Inc., MSCI ESG Research LLC, or their affiliates (“MSCI”), or information providers (together the “MSCI Parties”) and may have been used to calculate scores, signals, or other indicators. The Information is for internal use only and may not be reproduced or disseminated in whole or part without prior written permission. The Information may not be used for, nor does it constitute, an offer to buy or sell, or a promotion or recommendation of, any security, financial instrument or product, trading strategy, or index, nor should it be taken as an indication or guarantee of any future performance. Some funds may be based on or linked to MSCI indexes, and MSCI may be compensated based on the fund’s assets under management or other measures. MSCI has established an information barrier between index research and certain Information. None of the Information in and of itself can be used to determine which securities to buy or sell or when to buy or sell them. The Information is provided “as is” and the user assumes the entire risk of any use it may make or permit to be made of the Information. No MSCI Party warrants or guarantees the originality, accuracy and/or completeness of the Information and each expressly disclaims all express or implied warranties. No MSCI Party shall have any liability for any errors or omissions in connection with any Information herein, or any liability for any direct, indirect, special, punitive, consequential or any other damages (including lost profits) even if notified of the possibility of such damages.

Diese Publikation enthält Werbung. Sie dient nur zu Informationszwecken, ist ausschliesslich für die Verbreitung in der Schweiz bestimmt, stellt weder eine Beratung noch ein Angebot dar und entbindet den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung. Die Haftung ist ausgeschlossen.