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BLKB Investment Navigator Anlagepolitik – Juli 2025

Anlagepolitik im August 2025

Dr. Copper

Der Puls der Weltwirtschaft lässt sich unter anderem am Preis eines Rohstoffes besonders gut ablesen. Egal, ob es um den Ausbau von Energieinfrastruktur, die Herstellung von elektrischen Geräten oder die Verkabelung im Eigenheim geht, ohne Kupfer steht die Wirtschaft still. Steigt der Kupferpreis, deutet das in der Regel auf ein sehr stabiles Wirtschaftswachstum hin. Sinkt der Kupferpreis, ist das ein Indikator für eine Verlangsamung. Den Ehrendoktor-Titel des Dr. Copper verdankt das Metall eben dieser Prognosefähigkeit.

Wir haben in den letzten Monaten gelernt, dass es nur wenige Fundamente oder Gewissheiten gibt, die nicht von der Politik der US-Administration torpediert und infrage gestellt werden. So sieht sich auch Dr. Copper bei seiner Prognosefähigkeit in einem Spagat, denn den EINEN Kupferpreis gibt es nicht. Während die Preise an der US-Terminbörse in Chicago durch die erneuten Zollandrohungen in Richtung Brasilien heftig reagierten und dem Industriemetall zu neuen Höchstständen verhalf, ist an der in London ansässigen Börse LME wenig Bewegung zu beobachten. Hier liegt der Preis pro Tonne noch deutlich unter den alten Höchstständen aus dem Jahr 2022. Dass der Kupferpreis in den USA aktuell etwa 20% über diesem Wert liegt, bedeutet also nicht, dass die Wirtschaft rund um den Globus brummt, sondern dass es einen Störfaktor namens Einfuhrzölle gibt, der hier das lokale Preisniveau anhebt.

Eine weitere ungewöhnliche Kombination, die in den letzten Wochen zu beobachten war und die Regelwerke der Finanzwirtschaft auf die Probe stellt, sind steigende Zinsen für US-Staatsanleihen bei gleichzeitig schwächelndem US-Dollar. Dies ist ein klares Zeichen des schwindenden Vertrauens in das aktuelle Wirtschafts-, Finanz- und Steuermodell der USA. Zementiert wurde dieses in dem nur knapp verabschiedeten «Big Beautiful Bill», also «grossen schönen Gesetz», in dessen Umsetzung wichtige Wahlversprechen eingelöst wurden und welches zum grossen Teil in der Verlängerung und dem Ausbau der Steuersenkungen aus der ersten Amtsperiode Trumps besteht. Gekürzt wird hingegen im Sozial- und im Umweltbereich und finanziert wird hauptsächlich durch: Zölle. So schliesst sich der Kreis.

Doch auch wenn der Einfluss der US-Regierung nicht zu enden scheint, blicken wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Denn die agilen Unternehmen weltweit zeigen immer wieder eindrücklich, wie sie durch Innovationskraft mit den unveränderbaren Rahmenbedingungen zurechtkommen. Sie überzeugen die Konsumenten von ihren Produkten und Dienstleistungen und halten so das Rad der Wirtschaft in Bewegung. Messen wir die Wirtschaftstätigkeit bis auf Weiteres also an echten Zahlen und geben nicht allzu viel Gewicht auf Dr. Copper.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Geopolitische Unsicherheiten und der Handelskonflikt belasten den wirtschaftlichen Ausblick
  • Wir sehen keine Rezession der Weltwirtschaft
  • Fallende Zinsen machen Realwerte wie Aktien und Immoblien attraktiver
  • Diversifikation bleibt ein zentraler Faktor

Unsere Einschätzungen im Überblick

Wirtschaft

Ob die geplanten Zölle für die Weltkonjunktur ein Streifschuss bleiben oder sogar zum fatalen Volltreffer werden, klar ist, dass sie getroffen sein wird. Mit dem Treffer einher gehen im ersten Moment, wie bei einem Schock, Nervosität sowie ein nicht ganz klarer Blick für die Situation. Ist der erste Schock verdaut, klärt sich der Blick und die Fundamentaldaten rücken wieder in den Fokus. Diese makroökonomischen Daten hellen sich weltweit auf, auch wenn das Niveau deutlich unter dem Potenzialwachstum bleibt.

Der Trend jedoch stimmt und lässt uns verhalten optimistisch in die mittelfristige Zukunft blicken, obwohl die Wachstumsschätzungen vor allem für 2025 noch weiter nach unten revidiert werden könnten. Die Rezessionswahrscheinlichkeiten sind wieder gesunken und wir gehen weiterhin nicht davon aus, dass wir negatives Wachstum auf breiter Front sehen werden.

USA

Die USA enttäuschen nicht. Auch wenn wir aufgrund der politischen Unsicherheiten weiter mit etwas weniger Wachstum rechnen als bisher vom Markt angenommen, sehen wir keine Rezessionsanzeichen. Die Inflation wird gemäss unseren Prognosen in diesem und dem nächsten Jahr über der 3%-Marke zu liegen kommen, was den Spielraum für Zinssenkungen der US-Notenbank sehr übersichtlich macht und den Start einer Zinssenkungsphase zeitlich etwas nach hinten verlagern könnte. Mit den Unsicherheiten im Zollstreit, den erst später einsetzenden Entlastungen durch Zinssenkungen und den über die schwache Währung importierten Preissteigerungen sieht sich die US-Wirtschaft mit klarem Gegenwind konfrontiert. Dennoch zeigen die Einzelhandelsumsätze und das Konsumentenvertrauen positive Tendenzen, wenn auch auf eher tiefen Niveaus.

Europa

Während wir im laufenden Jahr von einem dämpfenden Effekt auf das Wirtschaftswachstum in Europa ausgehen, sollte sich ab 2026 die positive Wirkung der neuen Investitionsbereitschaft in Infrastruktur und Verteidigung entfalten. Wir gehen nächstes Jahr von Wachstumsraten über 1 % aus. Damit befindet sich Europa dann auf ähnlichem Niveau wie die USA. Auch die Schweizer Wirtschaft sollte davon profitieren und durch ihre Innovationskraft ein et-was höheres Wachstum als in Europa erreichen können. Die Inflation scheint in Europa mit einem Wert von 2,0 % unter Kontrolle zu sein, die Schweiz zeigt seit einigen Monaten sogar überhaupt keine Konsumentenpreissteigerung mehr.

Asien

Die ambitionierten Wachstumsziele der chinesischen Regierung werden dieses Jahr wohl nicht erreicht werden. Nicht nur die anhaltende Immobilienkrise und der verhaltene Binnenkonsum lasten auf der Wirtschaft, auch die geplanten Zölle zielen sehr klar auf die asiatische Region. Auch mit dem nun verhandelten Abkommen zwischen Japan und den USA, bekommt Japan das als Exportnation zu spüren. Zusammen mit Inflationsraten von fast 3 % bringt das die Notenbank BoJ in ein Dilemma. Die Wirtschaft ist geschwächt, was tiefere Zinsen anzeigen würde, aber die Teuerungsraten verlangen nach einem höheren Zinsniveau. Da helfen die politischen Querelen nach der Abwahl der aktuellen Regierungskoalition um Premier Ishiba nicht, auch wenn diese aus wirtschaftlicher Sicht, eher von geringerer Bedeutung sein sollten.

Gesamtinflation in %

Bloomberg, Macrobond, Stand: 04.08.2025

Aktien

Aktieninvestoren mussten auch 2025 Nerven aus Stahl beweisen, wurden dafür aber mit ansprechenden Ergebnissen belohnt. So konnten die Verwerfungen im Zuge des «Liberation Day» hinter sich gelassen und vielerorts wieder neue Höchststände erreicht werden. Der nächste zentrale Treiber für die Aktienmärkte ist die laufende Berichtssaison.

Investoren, die 2025 an ihren Positionen festgehalten, oder im Zuge der Verwerfungen gar zugekauft haben, dürfen sich bereits nach sieben Monaten wieder über attraktive Renditen freuen. So verzeichnet der globale Aktienindex seit Jahresbeginn ein Plus von mehr als 10 %, während ein Einstieg im Jahrestiefpunkt am 8. April gar mit einem Plus von mehr als 25 % belohnt worden wäre. Der Schweizer Aktienmarkt legte seit Jahresbeginn beinahe 8 % zu, mit europäischen Aktien konnte gar ein Plus von über 10 % erwirtschaftet werden. Einige Aktienmärkte wie bspw. der S&P 500 oder der Technologieindex Nasdaq erreichten jüngst zudem neue Höchststände.

Aktien haben von den April-Tiefs deutlich zugelegt

Bloomberg, Macrobond, Stand: 04.08.2025

Damit hat sich auch die Stimmung unter den Investoren wieder deutlich aufgehellt, was sich bspw. an den Um-fragewerten der AAII, oder dem Volatilitätsindex (VIX) ablesen lässt.

Steigende Kurse gehen mit höheren Bewertungen einher

Die steigenden Kurse haben auch dazu geführt, dass die Bewertungen wieder deutlich höher notieren. So schwang sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 vom Tief im April bei rund 18x auf inzwischen wieder luftige 22.3x empor.

Deutlicher Anstieg der US-Aktienbewertungen

Bloomberg, Macrobond, Stand: 04.08.2025

Damit liegt die Kennzahl wieder auf dem Niveau, das vor dem «Liberation Day» herrschte. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass auch von diesem Niveau aus über 12 Monate noch attraktive Renditen erzielt werden können – eine weiterhin positive Aktienmarktentwicklung ist also keineswegs ausgeschlossen. Nichtsdestotrotz gehen wir davon aus, dass das erhöhte Bewertungsniveau die Märkte anfälliger für Korrekturen macht.

Berichtssaison dürfte neue Impulse liefern

In diesem Umfeld gewinnt die inzwischen angelaufene Berichtssaison deutlich an Relevanz. Sie wird offenbaren, wie die Unternehmen sich in den ersten sechs Monaten geschlagen haben. Bisher vermochten die vorgelegten Zahlen die Erwartungen in einer Mehrzahl der Fälle positiv zu überraschen, die Handelszölle und geopolitischen Unsicherheiten sind aber ein allgegenwärtiges Thema in den Management-Calls. Wir gehen aktuell davon aus, dass die Gewinne 2025 und wohl auch 2026 weiter steigen werden, das Ausmass dürfte aktuell aber noch überschätzt werden. Hierin sehen wir ein gewisses Enttäuschungspotenzial.

Alles in allem halten wir Chancen und Risiken bei Investitionen in Aktien für ausgeglichen und sind entsprechend neutral positioniert.

Zinsen & Obligationen

Nach dem SNB-Zinsentscheid im Juni preiste der Markt die Wahrscheinlichkeit für Negativzinsen aus. In der Folge stiegen die Schweizer Zinsen an. Trotzdem bleiben aufgrund des starken Schweizer Frankens die Deflationsrisiken bestehen, weshalb die SNB Negativzinsen nicht ausschliessen kann.

Während sich die US-Zinsen im vergangenen Monat kaum veränderten, zogen die Renditen länger laufender Staatsanleihen im Euroraum und vor allem in der Schweiz an. Der Hauptgrund liegt in der zurückhaltenden Kommunikation der SNB nach ihrer Zinssenkung auf 0,00 %. SNB-Präsident Schlegel schloss Negativzinsen zwar nicht aus, die Hürden zu diesem Schritt seien jedoch hoch. Als Reaktion preiste der Markt die bereits erwarteten Negativzinsen grösstenteils wieder aus, was zum Zinsanstieg über beinahe alle Laufzeiten führte.

Deflationsrisiken bleiben bestehen

Zusätzlich zu den falkenhaften Tönen der SNB stiegen die Schweizer Zinsen infolge der höher als erwarteten Inflation. Im Juni betrug die Teuerung 0,1 % zum Vorjahresmonat und lag damit – wenn auch nur marginal – wieder im positiven Bereich. Im Mai lag die Teuerung bei -0,1 %. Die Inflationsentwicklung entspricht somit der bedingten Inflationsprognose der SNB. Damit nimmt der Deflationsdruck etwas ab, von einer Entspannung kann jedoch nicht die Rede sein. Die Importpreise waren im Juni mit -1,9 % weniger stark rückläufig als im Mai mit -2,4 %. Grund für diese Entwicklung könnten die beobachteten Devisenkäufe der SNB sein, die den CHF schwächen und der importierten Deflation entgegenwirken. Der Schweizer Franken dürfte im Umfeld der anhaltenden Unsicherheit stark bleiben, womit die Deflationsrisiken aus den Importen weiterhin bestehen bleiben.

Negativzinsen neu im Dezember 2025 erwartet

Die Wahrscheinlichkeit für Negativzinsen nahm im vergangenen Monat ab. Aufgrund des starken CHF und der erwarteten globalen Zinssenkungen wird sich die SNB dennoch gezwungen sehen, die hohe Hürde zu nehmen und den Leitzins in den negativen Bereich zu senken. Die Devisenkäufe deuten darauf hin, dass sich der Fokus innerhalb der geldpolitischen Instrumente weg vom Leitzins, hin zu Devisenmarktinterventionen bewegen könnte. Wir erwarten die Leitzinssenkung von 25 Basispunkten neu im Dezember 2025 statt zuvor im September 2025.

Unsere Erwartungen decken sich grösstenteils mit den Markterwartungen, weshalb wir am langen Ende der Zinskurve mit seitwärtstendierenden 10-jährigen Eidgenossenrenditen rechnen.

Zinsprognosen BLKB im August 2025

Bloomberg, Macrobond, BLKB, Stand: 04.08.2025

Währungen

Die Währungsentwicklung im ersten Halbjahr war geprägt von der US-Zollpolitik. Insbesondere der USD verlor deutlich an Wert. Dieser Trend dürfte sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen, wobei der CHF bei anhaltender Unsicherheit weiterhin gefragt ist.

Die Ankündigung der US-Zölle am «Liberation Day» im April verunsicherte die Märkte, wobei der CHF als sicherer Hafen aufwertete. Während sich die Aktienmärkte erholten, notieren die analysierten Währungspaare weiterhin tiefer als vor der Zoll-Ankündigung. Die schwer abschätzbaren Zoll-Folgen schränken die Handlungsfähigkeit der Notenbanken ein, wobei mit der Verlängerung der Verhandlungsfristen die Unsicherheit bestehen bleibt. Die Notenbanken dürften daher weiter zurückhaltend agieren – mit Folgen für die Währungen.

EUR: EZB auf der Zielgeraden

Die EZB dürfte am Ende des Zinssenkungszyklus angelangt sein. Die Inflation liegt im Juni mit 2,0 % auf Zielkurs. Die Zinsdifferenz zum CHF dürfte daher kaum noch schrumpfen, was den EUR stützt. Die EU-Investitionspläne stützen die Konjunktur und verleihen der Gemeinschaftswährung leichtes Aufwärtspotenzial.

USD: Gegenwind bleibt

Die Fed wartet im Rahmen der Zoll-Unsicherheit ab. Die Inflation infolge der Importzölle ist schwer abschätzbar, weshalb die Fed den Leitzins unverändert lässt. Die hohe Zinsdifferenz zum CHF stützt den USD. Die Stütze wird mit den erwarteten Zinssenkungen Ende 2025 schwächer, weshalb der USD vor dem Hintergrund der Unsicherheiten zum US-Staatshaushalt tiefer notieren dürfte.

GBP: «Stuck in the middle»

In England liegt die Inflation mit 3,7 % deutlich über dem 2%-Ziel. Gleichzeitig stockt die Konjunktur, was die BoE in ein Dilemma bringt. Trotz erhöhter Inflation dürfte sie sich vermehrt auf die Konjunktur fokussieren und die Zinsen behutsam senken. Die sinkende Zinsdifferenz belastet das GBP.

JPY: US-Zölle blockieren BoJ

Trotz erhöhter Inflation kann die BoJ die Zinsen nur behutsam anheben, da die Zollkonflikte zu grosse Konjunkturrisiken bergen. Mit dem jüngst veröffentlichten Handelsdeal hat die BoJ mehr Spielraum für Zinsanhebungen. Wir sehen leichtes Aufwärtspotenzial für den JPY.

Immobilien

Immobilien konnten als zinssensitive Anlageklasse vom tieferen Zinsniveau profitieren und legten in den vergangenen Monaten stark an Wert zu. Gestützt durch solide fundamentale Treiber bleibt das «Betongold» attraktiv. Aufgrund der erhöhten Bewertungen bleiben wir in Immobilien neutral positioniert

Immobilienanlagen sind aufgrund der Diversifikationseffekte und der relativ beständigen Erträge eine beliebte Portfoliokomponente. Neben den tiefen Zinsen erhielten Immobilienanlagen jüngst auch Rückenwind von einem deutlichen Nachfrageüberhang nach Wohnungen. Die hohe Zuwanderung lässt die Nachfrage nach Wohnraum steigen, während das Angebot aufgrund einer tiefen Bautätigkeit beschränkt bleibt. Als Folge steigen die Wohnungsmieten in vielen Teilen der Schweiz deutlich an, wobei die Wohnungsknappheit mittelfristig anhalten dürfte. Steigende Mieteinnahmen lassen die Investorennach-frage stark zunehmen und führen zu steigenden Immobilienwerten. Aktuell bewegen sich die Bewertungen in Form der Agios – dem Aufpreis eines börsenkotierten Immobilienfonds zum eigentlichen Nettowert – auf historisch hohen Niveaus.

«Immobilienanlagen sind aufgrund der Diversifikationseffekte und der relativ beständigen Erträge eine beliebte Portfoliokomponente.»

Lage, Lage, Lage

Neben den Zinsen und den fundamentalen Treibern ist bei Immobilien die Lage entscheidend. Dies ist aktuell besonders bei Büroliegenschaften zu beobachten. Aufgrund der wieder abnehmenden Häufigkeit von Home Office steigt die Nachfrage nach Büroflächen in zentralen Lagen, während die Dynamik in peripheren Lagen bisher ausbleibt. Dies verdeutlicht nochmals, dass im aktuellen Umfeld die Selektion von passenden Immobilienfonds entscheidend ist. Vor dem Hintergrund erhöhter Bewertungen halten wir in den Portfolios an unserer neutralen Positionierung in Immobilien fest.

Alternative Anlagen

In Zeiten anhaltender Unsicherheiten an den klassischen Finanzmärkten gewinnen alternative Anlagen zunehmend an Bedeutung. Sie bieten Investoren nicht nur zusätzliche Diversifikationsmöglichkeiten, sondern auch attraktive Renditechancen abseits der traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen.

Insbesondere in einem Umfeld niedriger Zinsen und erhöhter Volatilität rücken Anlagen wie Gold, Katastrophenanleihen, Mikrofinanzfonds und Hedge Funds verstärkt in den Blickpunkt. Diese alternativen Investments zeichnen sich durch unterschiedliche Risikoprofile, geringe Korrelation zu den Märkten und oftmals stabile Erträge aus, was sie zu wertvollen Bausteinen in einem gut diversifizierten Portfolio macht.

Gold weiterhin beflügelt

Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis in US-Dollar um mehr als 25% gestiegen, was vor allem auf die anhaltende Schwäche des US-Dollars und zunehmende geopolitische Spannungen zurückzuführen ist. Politische Unsicherheiten in den USA lassen einen weiterhin schwachen Dollar erwarten, wodurch Gold als sicherer Hafen und Inflationsschutz an Attraktivität gewinnt. Zusätzlich sorgen sinkende Renditen bei Staatsanleihen für eine verstärkte Nachfrage nach Gold als Diversifikationsinstrument.

Cat Bonds: attraktive Renditen im Tiefzinsumfeld

Der Markt für Katastrophenanleihen (Cat Bonds) befindet sich weiterhin auf einem robusten Wachstumspfad. Im zweiten Quartal 2025 wurde mit einem Emissionsvolumen von USD 10,5 Mrd. ein neuer Rekordwert erreicht – das höchste je in einem Quartal beobachtete Neuvolumen. Damit summieren sich die Neuemissionen im laufenden Jahr auf bereits über USD 18 Mrd., was auf Jahresbasis einen neuen Allzeithöchststand erwarten lässt. Die Anlageklasse hat sich in den letzten 12 Monaten als über-durchschnittlich stabil und renditestark erwiesen. Trotz erhöhtem Emissionsvolumen liegt die durchschnittliche laufende Rendite in USD aktuell bei rund 8,5 % p.a., was im historischen Vergleich ein überdurchschnittliches Niveau darstellt. Die Hurrikane-Saison, die die volatilste Phase der Anlageklasse darstellt, hat bereits begonnen und dauert noch bis Ende Oktober. Bislang sind keine grösseren Ereignisse eingetreten.

Stabile Erträge mit Mikrofinanzanlagen

Trotz geopolitischen Spannungen, steigende Refinanzierungskosten und verschärften Regulierungen in Schwellenländern, konnten sich europäische Mikrofinanzfonds bis-lang resilient behaupten. Die meisten Fonds verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 positive Netto-Performance zwischen +1,5 % und +2,5 %, wobei Währungsabsicherungsstrategien und regionale Diversifikation entscheidend waren. Langfristig bleiben Mikrofinanzfonds eine attraktive Renditequelle im Bereich 1 %–2 % p.a. in CHF, bei vergleichsweise niedriger Korrelation zu traditionellen Märk-ten. Die Volatilität bleibt gering (typischerweise <2 % p.a.), was auf die geringe Marktsensitivität und stabiler Geldflüsse aus laufenden Kreditrückzahlungen zurückzuführen ist.

Hedge Funds profitieren von erhöhter Volatilität

Innerhalb der Hedge Fund Strategien präferieren wir Convertible Arbitrage. Seit 2023 erleben diese eine Renaissance, im aktuellen Umfeld profitieren sie stark von steigenden Primärmarktemissionen, erhöhten Volatilitäten und zunehmender Disparität zwischen Kredit- und Aktienmärkten. Im zweiten Halbjahr 2025 dürften die Bedingungen für Convertible Arbitrage weiterhin konstruktiv bleiben. Hohe Emissionsaktivität und anhaltende Aktienmarktvolatilität sorgen für zusätzliche Arbitragepotenziale. Für das Gesamtjahr 2025 wird – unter der Annahme normaler laufender Kreditmärkte – eine Gesamtrendite von 7 % bis 9 % in USD erwartet.

Anlagepolitik der BLKB im Überblick

Für detaillierte Informationen zur Logik unserer Einschätzungen konsultieren Sie bitte die Erklärungen am Ende dieser Seite.

Unsere Autoren

Björn Weigelt, CAIA

Chief Investment Officer a.i.
+41 61 925 99 48

Cyrill Marugg, CIIA, CAIA

Fachleader Investment Research
+41 61 925 94 38

Jan von Burg

Portfoliomanager
+41 61 925 94 41

Sascha Gut, CFA

Fachleader iQ
+41 61 925 94 87

Timo Strub

Portfoliomanager iQ
+41 61 925 83 45

Erklärungen zur Logik der Einschätzungen

Die Einschätzungen zu den Assetklassen und Sektoren sind wie folgt zu lesen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der BLKB-Ausschlusskriterien befindet sich der Energiesektor nicht in der Allokation.

Die Beurteilung des Sustainable Asset Management der BLKB basiert jeweils auf der Einschätzung der relativen Attraktivität der jeweiligen Assetklasse, Sub-Assetklasse oder Sektors und wird typischerweise im Rahmen eines monatlichen Zyklus überprüft. Die Überprüfung kann aber auch in höherer Frequenz durchgeführt werden, sollte dies opportun erscheinen.

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