Ganzheitliche Lösungen statt isolierte Anlageprodukte
Kundinnen und Kunden schätzen es, wenn sie sich auf ihr Tagesgeschäft oder ihren Ruhestand konzentrieren können, während Expertinnen und Experten ihr Vermögen überwachen, Chancen nutzen und Risiken steuern. Ebenso wollen Kundinnen und Kunden verstehen, wofür ihr Geld arbeitet. Modelle mit versteckten Kosten oder intransparenten Strukturen sind nicht mehr gefragt, der Grossteil der Anlegerinnen und Anleger wünscht sich umweltbewusste, soziale und ethisch verantwortbare Investitionen.
Delegation von Komplexität
Nicht erst seit der Amtseinführung von Donald Trump im Januar dieses Jahres ist klar: Die Geopolitik ist ein wichtiger Treiber der Finanzmärkte. In der vergangenen Dekade wurden Anlegerinnen und Anleger mit Herausforderungen wie dem Handelskrieg zwischen den USA und China während der republikanischen Regierungszeit, der Covid-Pandemie und dem Angriffskrieg gegen die Ukraine in Atem gehalten. Die aktuellen Entwicklungen im Zollstreit sind nur ein weiterer unerfreulicher Höhepunkt von Unsicherheiten, mit denen Anlegerinnen und Anleger umgehen müssen. Die Auswirkungen der sich täglich ändernden Rahmenbedingungen auf die Finanzmärkte und damit auch auf das persönliche Anlageportfolio können zu schlaflosen Nächten führen:
- Welche Aktienquote ist in den nächsten Monaten die richtige?
- Welche Regionen sind besonders von den Neuerungen betroffen, welche können profitieren?
- Gibt es bestimmte Branchen, die unter den Zöllen besonders leiden?
All diese Fragen und deren Beantwortung kann durch ein Vermögensverwaltungsmandat delegiert werden – an Expertinnen und Experten, die sich tagtäglich mit der Analyse beschäftigen.
Jedes Anlagejahr ist anders
Wie unterschiedlich die Finanzmärkte und die einzelnen Anlageklassen sich verhalten, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Während es im Jahr 2022 zum Beispiel vorteilhaft war, möglichst viel Liquidität zu halten, weil der Geldmarkt die beste Anlageklasse war, wurde das Halten von Liquidität in den Folgejahren überhaupt nicht belohnt. Im Jahr 2017 waren Aktien von Schwellenländern mit einer Rendite von fast 40 % die Gewinner im Jahresranking, im Jahr 2018 mit fast –15 % die schwächste Anlageklasse. Damit wird klar: Jedes Anlagejahr verläuft anders. Eine kontinuierliche Analyse der Gegebenheiten sowie ein Abwägen von Chancen und Risiken führen im Rahmen einer Vermögensverwaltung zu einer ausbalancierten Anlagetaktik und somit zu optimalen Portfoliozusammensetzungen. Und dies bei voller Transparenz. Die Einsicht in die aktuelle Zusammensetzung, in laufende und abgeschlossene Transaktionen ist jederzeit bis ins Detail möglich.
Nachhaltigkeit: fester Bestandteil moderner Vermögensverwaltung
Nachhaltiges Investieren ist heute mehr als ein Trend, es ist eine Erwartung. Einerseits schreibt der Regulator einen klaren Prozess vor, wie die Kundenbedürfnisse abgeholt und eingestuft werden. Andererseits steht jedoch das individuelle Nachhaltigkeitsverständnis jedes einzelnen Anlegers, jeder einzelnen Anlegerin. Dieses kann vom Verhalten im Alltag bis hin zu dezidierten Ausschlüssen bestimmter Branchen gehen. Die Aufgabe eines Vermögensverwalters ist dabei, die Kundenvorgaben in der täglichen Portfolioüberwachung zu berücksichtigen und diese in eine stabile Auswahl und Zusammensetzung einfliessen zu lassen. Dabei spielt auch die Risikobetrachtung von Anlagen eine wichtige Rolle, denn das Nachhaltigkeitsverständnis ist nicht nur auf eine ökologische Betrachtung zu beschränken. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Verständnis für die Umwelt, sondern im Rahmen einer Vermögensverwaltung auch Teil des Risikomanagements.
Risikomanagement
Das Kundenbedürfnis nach Sicherheit beim Anlegen steht auf den ersten Blick im Widerspruch zu den notwendigerweise einzugehenden Risiken bei der langfristigen Vermögensanlage. Da wir uns abermals in einem Zinsumfeld befinden, in dem risikofreie Anlagen wie zum Beispiel Sparkonten oder Festgelder keinen Ertrag mehr abwerfen, müssen gewisse Risiken in Form von Kursschwankungen in Kauf genommen werden. Die Rolle des Vermögensverwalters ist hierbei, das Sicherheitsbedürfnis genau abzuklären und auch in einen zeitlichen Zusammenhang zu bringen. Das Ergebnis dieses Prozesses sind die Risikofähigkeit und die Risikobereitschaft, aus denen sich dann gemeinsam mit dem Anlagehorizont die Anlagestrategie ableiten lässt. Die Risikoeinschätzung jedes einzelnen Instruments und die optimale Kombination dieser Risiken zählen dann wieder zur Aufgabe des Vermögensverwalters. Ziel dabei ist immer, das Gesamtrisiko möglichst gering und im Einklang mit der erwarteten Rendite zu halten.
Einhaltung von Regulatorien
Verschiedene Aufsichtsbehörden und Selbstregulierungen geben klare Vorgaben bezüglich der Transparenz, technischer Mindestanforderungen, Berichtstandards und einer klaren Governance von Vermögensverwaltern. Diese werden regelmässig überprüft und müssen nachgewiesen und bestätigt werden. Die hohen regulatorischen Anforderungen an eine Vermögensverwaltung zielen besonders auf den Kundenschutz ab und gewährleisten einen hohen Qualitätsstandard.
Fazit
Wenn am Ende eines individuellen Beratungsprozesses sowohl die Anforderungen an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transparenz kombiniert mit den finanziellen Zielen wie dem realen Werterhalt bzw. Wertzuwachs auf einen Nenner gebracht werden, kann eine Vermögensverwaltung Sinn ergeben. Diese kann zu einer langfristigen Partnerschaft reifen, in der die Kundschaft die Sorgen und Entscheide delegieren kann, was Zeit und Freiraum für andere Aufgaben im Leben schafft.