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Nachhaltigkeit in der Wärmeversorgung

22.03.2023

 

Das bedeutet, dass langfristig nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen dürfen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden können. Nur so kann das Ziel erreicht werden, den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg gegenüber der vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen.

Mit einem Anteil von 25% tragen Gebäude neben Verkehr und Industrie den höchsten Anteil an der Treibhausgasemission in der Schweiz. Die Emissionen der Gebäude sind ebenfalls auf Null zu reduzieren und als Konsequenz müssen bis 2050 jährlich 30’000 Öl- und Gasbrenner durch emissionsfreie Heizsysteme wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme ersetzt werden.

Es ist also davon auszugehen, dass die Nachfrage nach emissionsfreien Heizungen langfristig hoch bleibt. Geopolitische Unsicherheiten und drohende Energieknappheit haben die Nachfrage in den letzten Monaten zusätzlich befeuert. Weil die Nachfrage hoch ist, gleichzeitig aber Fachkräfte und Einzelteile fehlen, müssen Hausbesitzer:innen bis zu einem halben Jahr oder länger auf ihre neue Heizung warten. Eine vorausschauende Planung ist beim Heizungsersatz jetzt besonders wichtig. Warten Sie also nicht, bis Ihre Heizung aussteigt und ersetzt werden muss.

Ist eine neue Heizung nötig, fällt die Wahl oft auf eine Wärmepumpe. Nebst ökologischen Vorteilen sprechen weitere Gründe für diese Wahl. So ist sie im Betrieb höchst sparsam, zeichnet sich durch eine ausserordentlich hohe Energieeffizienz aus, arbeitet besonders zuverlässig und ist vergleichsweise wartungsarm. Eine zukunftsorientierte Heizung mittels Wärmepumpe hat zudem einen nachhaltig positiven Einfluss auf den Liegenschaftswert, weil die mögliche Käuferschaft nicht mit hohen Investitionen rechnen muss.

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, so dass für jede individuelle Situation und Lage die ideale Lösung zur Verfügung steht. Die Pumpen unterscheiden sich primär bezüglich der genutzten Wärmequelle – Luft, Erdreich, Grund- oder Oberflächenwasser. Das Funktionsprinzip bleibt dabei grundsätzlich gleich. Über ein Kältemittel wird der Wärmequelle in einem Wärmetauscher thermische Energie entzogen. Das Kältemittel erwärmt sich dabei und wird gasförmig. In einem zweiten Wärmetauscher wird das Kältemittelgas dann verdichtet und unter hohem Druck kondensiert, wobei Wärme freigesetzt wird, die dann zum Aufheizen des Brauch- oder Heizungswassers genutzt werden kann. Das abgekühlte flüssige Kältemittel fliesst anschliessend erneut in den Kreislauf.

Da sie auf einen nachwachsenden, CO2-bindenden Rohstoff setzt, ist die Pelletheizung in Bezug auf Treibhausgasemissionen mit Wärmepumpen vergleichbar. Insbesondere als Ersatz einer Ölheizung oder bei Heizsystemen mit Radiatorenheizung, kann sie eine ideale Lösung sein. Sie ist bezüglich ihrer Vorlauftemperatur flexibler als Wärmepumpen, ihre Hoch- und Niedertemperatur ist gut regulierbar und ihr Wirkungsrad bleibt unabhängig äusserer Umstände immer hoch. Beim Ersatz einer Ölheizung fällt der höhere Platzbedarf einer Pelletheizung (Pelletlagerraum) weniger ins Gewicht, da oft der Platz des obsoleten Öltanks genutzt werden kann.

Auch die Nutzung von Fernwärme ist bei Heizungsersatz eine sinnvolle Alternative. Mit der Fernwärme wird die eigene Heizung im Haushalt ersetzt. Dies bedeutet zum einen weniger Aufwand durch kostenintensive Wartungen und Instandhaltungen, zum anderen fällt grösstenteils das Risiko von Reparaturen weg. Auch ein Anschluss an ein Fernwärmenetz kann einen nachhaltig positiven Einfluss auf den Liegenschaftswert haben.

Voraussetzung ist natürlich, dass ein Fernwärmenetz verfügbar ist. Das Potenzial der Wärmeversorgung mit thermischen Netzen ist gross, wird aber gemäss einem Expertenbericht erst zu circa 50% erschlossen. Städte, Gemeinden, Kantone und der Bund haben am 18. August 2022 eine Charta unterzeichnet, nach welcher der Ausbau der thermischen Netze in der Schweiz rascher vorangetrieben werden soll. In den nächsten drei Jahren sollen konkrete Umsetzungshilfen erarbeitet werden, u.a. sieht die neue Revision des CO2-Gesetzes, welche der Bundesrat im Herbst 2022 verabschieden wird, finanzielle Mittel und Anreize für die Förderung von thermischen Netzen vor. Die aktuellen und geplanten Investitionen für den Ausbau des Fernwärmenetzes belaufen sich aktuell bereits auf mehrere Milliarden Franken.

Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist der erste zentrale Hebel zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Der Ersatz bestehender Öl- und Gasheizungen mit emissionsfreien Heizungen muss allerdings in den kommenden Jahren deutlich an Fahrt aufnehmen. Aus diesem Grund hat die BLKB zusammen mit der EBL und der Primeo Energie die Plattform «home2050.ch» entwickelt. Auf dieser Plattform können sich Liegenschaftseigentümer:innen in der Nordwestschweiz zu Themen wie nachhaltiger Liegenschaften informieren und mit wenig Aufwand die approximativen Kosten für den Ersatz einer bestehenden Heizung, für die Installation einer Photovoltaik-Anlage oder einer Ladestation für Elektrofahrzeuge berechnen. Auf Wunsch kommen ausgebildete Energieberater:innen zu Ihnen nach Hause, um die örtlichen Gegebenheiten aufzunehmen und Fragen zu beantworten. Am Schluss erhalten Sie mehrere konkrete Installationsofferten lokaler Installateure, zusammen mit einem aussagekräftigen Vergleich. «home2050.ch» – Kund:innen kommen so schnell und einfach zu einer Entscheidungsgrundlage für die Verbesserung der Nachhaltigkeit der eigenen Liegenschaft.

Effizienzfortschritte bei der Wärmenutzung sind der zweite zentrale Hebel, insbesondere Fortschritte in der Dämmung der Gebäudehülle. Diesem Thema widmen wir unseren nächsten Blogbeitrag.

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